Kathedrale von Palma bietet jetzt auch Urnengräber

Besondere Grabstätten

Fans der beliebten Urlaubsinsel Mallorca und ihrer berühmten Kathedrale können ihr neuerdings auch über den Tod hinaus ganz nah sein: Die Bischofskirche bietet seit kurzem die Möglichkeit einer Urnenbestattung.

La Seu: Die beleuchtete Kathedrale von Palma de Mallorca / © osmera.com (shutterstock)
La Seu: Die beleuchtete Kathedrale von Palma de Mallorca / © osmera.com ( shutterstock )

Das berichtet die Mallorca-Zeitung (Donnerstag). Die exklusive Grabstätte mit 155 Nischenplätzen für jeweils zwei bis vier Urnen befindet sich unter dem Hauptschiff, zwischen Hochaltar und Dreifaltigkeitskapelle, also ganz in der Nähe der Gräber der Könige Jakob II. und Jakob III.

Für 25 Jahre

Die Nischen können für 25 Jahre gepachtet werden, mit Option auf Verlängerung – ansonsten erhält man nach Ablauf die Asche zurück. Der Preis beginnt bei 3.000 Euro für eine Bestattung von zwei Verstorbenen und reicht bis 5.000 Euro für vier Urnen, so die Zeitung. Die Kathedrale nimmt ab sofort Anfragen entgegen – damit der Urlaub auf der Trauminsel ewig dauert.

"La Seu"

Die Marien-Kathedrale in der Hafenstadt Palma ist die Bischofskirche des Bistums Mallorca. Sie wird im Volksmund oft "La Seu" genannt, katalanischer Ausdruck für "Bischofssitz". An den Restaurierungsarbeiten Anfang des 20. Jahrhunderts war auch der berühmte Architekt Antoni Gaudi (1852-1926) beteiligt.

Das Stichwort: Friedhofskultur

Die Friedhofskultur in Deutschland ist seit 2020 "immaterielles Kulturerbe". Auf Empfehlung der Deutschen Unesco-Kommission beschloss die Kultusministerkonferenz im März 2020 die Aufnahme in das bundesweite Kulturerbe-Verzeichnis.

Das immaterielle Erbe Friedhofskultur bezieht sich dabei "auf das, was Menschen auf dem Friedhof tun - trauern, erinnern und gedenken" sowie auf das Gestalten, Pflegen und Bewahren. Es sind also nicht die Friedhöfe selbst, die zum Unesco-Welterbe ernannt wurden, das wäre quasi materielles Erbe.

Friedhof im Frühling / © Harald Oppitz (KNA)
Friedhof im Frühling / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA