Kardinaldekan Re zweifelt an Wilmer als neuem Glaubenschef

"Katastrophe für die Kirche"

Es gibt neuen Gegenwind für eine mögliche Ernennung des Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer zum künftigen Chef der vatikanischen Glaubensbehörde. Dieser kommt offenbar auch von höchster Stelle im Kardinalskollegium.

Bischof Heiner Wilmer / © Max von Lachner (SW)
Bischof Heiner Wilmer / © Max von Lachner ( SW )

Laut der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" (Dienstag) soll der Vorsitzende des Kardinalskollegiums, Kardinaldekan Giovanni Battista Re, bei Papst Franziskus Zweifel an der möglichen Versetzung des Deutschen in den Vatikan geäußert haben.

Kardinal Giovanni Battista Re / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Giovanni Battista Re / © Paul Haring ( KNA )

Seit Wochen gibt es Gerüchte um den Nachfolger von Kardinal Luis Ladaria (78) als Leiter der Glaubensbehörde. Der Spanier wird altersbedingt demnächst aus dem Amt scheiden. Der 61-jährige Wilmer gilt als einer der aussichtsreichen Kandidaten.

"Katastrophe für die Kirche"

Konservative Kirchenkreise schlagen seit Wochen Alarm gegen diese mögliche Entscheidung des Papstes. Sie bezeichnen den gebürtigen Emsländer in Internetforen als einen von der wahren Glaubenslehre abweichenden Bischof und als "Katastrophe für die Kirche".

Der in der Deutschen Bischofskonferenz für gesellschaftliche und soziale Fragen zuständige Bischof Wilmer kennt Franziskus seit vielen Jahren persönlich. Zudem ist er wegen seiner früheren Rolle als Ordenschef der Herz-Jesu-Priester mit Sitz in Rom bis heute gut im Vatikan vernetzt.

Wilmer könnte der dritte Deutsche an der Spitze werden

Wilmer wäre bereits der dritte Deutsche an der Spitze der Glaubens-Behörde. Vor ihm waren die Kardinäle Gerhard Ludwig Müller und Joseph Ratzinger oberste Glaubenswächter nach dem Papst.

Wichtigste Aufgabe des Dikasteriums ist es, die kirchliche Glaubens- und Morallehre zu schützen, zu fördern und weiterzuentwickeln.

Quelle:
KNA