Kardinal Zuppi will mit Macron über Ukraine sprechen

Weg zum Frieden bahnen

Kardinal Zuppi, Friedensgesandter des Papstes, will offenbar mit Frankreichs Präsident Möglichkeiten für eine neue humanitäre Initiative zwischen der Ukraine und Russland ausloten. Ein Treffen könnte noch im Februar stattfinden.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Wie der Vatikankorrespondent der französischen Zeitung "La Croix international" (online) am Dienstag berichtete, planen Matteo Zuppi und Emmanuel Macron ein Treffen in Paris "Ende Februar oder Anfang März".

Papst Franziskus und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, im Palais du Pharo im französischen Marseille am 23. September 2023 / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Papst Franziskus und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, im Palais du Pharo im französischen Marseille am 23. September 2023 / © Vatican Media/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

La Croix beruft sich auf eine anonyme Quelle der Gemeinschaft Sant'Egidio, mit der Zuppi eng zusammenarbeitet. Die Gemeinschaft ist bekannt für ihre "Parallel-Diplomatie" in internationalen Konflikten in Abstimmung mit dem Vatikan.

Friedensgespräche mit vielen Parteien

Laut La Croix hat das Präsidialamt in Paris die Initiative Zuppis bestätigt. Der französische Präsident hatte im Dezember mit Vertretern von Sant'Egidio gesprochen. Die Gemeinschaft veranstaltet das regelmäßige Weltgebetstreffen für den Frieden, das dieses Jahr im September in Paris stattfinden soll.

Zuppi hat im vergangenen Jahr im Auftrag des Papstes Gespräche in Washington, Kiew, Moskau und Peking geführt. Er versucht, mithilfe humanitärer Initiativen, insbesondere mit Beiträgen der Kirche zum Austausch von Gefangenen und entführten Zivilisten, den Weg für einen Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu bahnen.

Sant'Egidio - Überblick

Die im Mai 1968 in Rom entstandene katholische Bewegung Sant'Egidio widmet sich der karitativen Arbeit, der Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten sowie dem Dialog der Religionen. Sie hat nach eigenen Angaben rund 60.000 Mitglieder in 70 Ländern, davon 5.000 in Deutschland. Ihr Hauptsitz befindet sich im römischen Stadtteil Trastevere, ihr deutsches Zentrum seit 1983 Würzburg. Seit 1986 ist die ökumenisch stark engagierte Gemeinschaft von der katholischen Kirche als Laienvereinigung anerkannt. Finanziert wird ihre Arbeit durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie durch öffentliche Zuschüsse.

Logo der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Logo der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA