Kardinal Woelki sagt Sternsingern Gottes Geschenk gilt jedem Kind

"Gott sagt: Du bist mir wichtig"

Bei der diözesanen Aussendungsfeier der Sternsinger machte Rainer Maria Kardinal Woelki deutlich, was Weihnachten bedeutet: Gott schenkt sich selbst und verleiht jedem Menschen Würde. Er rief dazu auf, diese Liebe weiterzutragen.

Kardinal Woelki wendet sich in seiner Predigt zunächst direkt an die Sternsingerinnen und Sternsinger. Er knüpft an ihre Erfahrungen der Weihnachtstage an: das Feiern in der Familie, den Tannenbaum, das gemeinsame Singen, das Evangelium – und vor allem an die Geschenke. Jedes Geschenk, so Woelki, trage eine Botschaft in sich: Du bist mir wichtig. Ich habe dich lieb. Es ist gut, dass es dich gibt.

Diese Botschaft gelte nicht nur für Geschenke von Eltern, Großeltern oder Geschwistern. Weihnachten bedeute, dass Gott selbst ein Geschenk gemacht habe – und zwar kein beliebiges, sondern sich selbst. In Jesus Christus habe Gott gesagt: Du bist mir wichtig. Ich habe dich geschaffen. Du und ich gehören zusammen. Darum sei Gott Mensch geworden, klein und verletzlich, nicht in Reichtum oder Macht, sondern in einfachen Verhältnissen in Bethlehem. Damit zeige Gott, dass er jeden Menschen sieht: Große und Kleine, Reiche und Arme, Menschen aller Herkunft.

Unverlierbare Würde

Aus dieser Menschwerdung leitet Woelki die Würde jedes Menschen ab. Weil Gott Mensch geworden ist, habe jeder Mensch eine unverlierbare Würde. Diese Würde verpflichte dazu, aufeinander zu achten und Gottes Liebe weiterzugeben. Gott wolle diese Liebe nicht abstrakt zeigen, sondern durch Menschen, die sie leben und weitertragen.

Vor diesem Hintergrund richtet der Kardinal den Blick auf Kinder weltweit, denen es nicht gut geht. Er erinnert daran, dass viele Kinder von Krieg, Gewalt und Armut betroffen sind. Andere könnten nicht zur Schule gehen, obwohl Lernen notwendig sei, um Gaben zu entfalten und das Leben zu gestalten. Bildung helfe, Selbstvertrauen zu entwickeln und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Dank für Ihren Einsatz

Woelki nennt konkrete Zahlen: Millionen Kinder weltweit müssten arbeiten, lebten in Armut oder seien vom Schulbesuch ausgeschlossen. In diesem Jahr stehe besonders Bangladesch im Fokus der Sternsingeraktion. Dort lebten viele Familien in Armut, und zahlreiche Kinder müssten unter Bedingungen arbeiten, die ihre Gesundheit gefährden. Dagegen müsse klar gesagt werden: Kinder haben Rechte. Dazu gehöre Bildung, Schutz vor Ausbeutung und die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entfalten.

Die Sternsinger beschreibt Woelki als Kinder, die dem Stern folgen, den Segen Gottes empfangen und ihn weitertragen. Sie seien unterwegs mit einer Botschaft, die sagt: Kinder sollen lernen und nicht arbeiten müssen. Mit ihrem Einsatz machten sie sichtbar, dass jeder Mensch gewollt und geliebt ist. Zum Abschluss dankt der Kardinal den Sternsingern für ihren Einsatz und bittet um Gottes Segen für ihre Wege. Sie sollen Menschen begegnen, die sie gut aufnehmen und unterstützen – damit die Botschaft von Weihnachten erfahrbar wird: Gottes Liebe gilt jedem Menschen, ohne Ausnahme.


DOMRADIO.DE hat am Samstag um 11 Uhr die Diözesane Aussendungsfeier der Sternsinger im Kölner Dom mit dem Erzbischof von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki übertragen. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von der Band Go(o)d News aus Grevenbroich und einem Projektchor unter der Leitung von Melanie Dietershagen. Die Orgel spielte Matthias Wand. Die Texte wurden von Sternsingern aus Köln-Porz vorgelesen. Die Feier endete mit einer Prozession unter dem Dreikönigenschrein her.

Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" organisiert die bundesweite Sternsinger-Aktion gemeinsam mit der Dachorganisation der katholischen Jugendverbände (BDKJ). Die bundesweite Spendenaktion wird am 30. Dezember in Freiburg eröffnet. Auf dem Platz der Alten Synagoge werden dazu 1.000 Kinder und Jugendliche erwartet. 

Die Sternsinger-Aktion, bei der rund um den Jahreswechsel bundesweit Zehntausende Kinder und Jugendliche als Heilige Drei Könige verkleidet von Tür zu Tür gehen, ist die weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Seit dem Start der Aktion im Jahr 1959 sollen so 1,4 Milliarden Euro zusammengekommen sein - für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa.

Sternsinger

An der Aktion Dreikönigssingen nehmen jedes Jahr bundesweit mehr als 300.000 Sternsinger teil. Es ist die weltweit größte Hilfsinitiative von Kindern für Kinder in Not. Jeweils um das Dreikönigsfest am 6. Januar herum ziehen Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet von Haus zu Haus und sammeln Spenden für ihre Altersgenossen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa.

Sternsinger unterwegs / © Waldemar Manfred Seehagen (shutterstock)
Sternsinger unterwegs / © Waldemar Manfred Seehagen ( shutterstock )
Quelle:
DR

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