Kardinal Woelki bezeichnet Flüchtlingskompromiss als "Skandal"

 (DR)

Der Kölner Kardinal Rainer Woelki hat die von SPD und CDU/CSU beschlossene Nachzugsregelung für Flüchtlinge als "Skandal" bezeichnet. "Ich halte diesen Kompromiss für nicht gelungen", sagte der Chef des größten deutschen Bistums der "Kölnischen Rundschau". "Aus christlicher Perspektive halte ich ihn sogar für einen Skandal." Die Regelung werde großes menschliches Elend nach sich ziehen: "Es geht um 50.000 bis 100.000 Menschen, die da betroffen sind. Wenn ich mir vorstelle, dass Kinder dabei sind, die ihre Eltern erst dann wiedersehen dürfen, wenn sie erwachsen sind, dann finde ich das skandalös."

In den Koalitionsverhandlungen hatten sich SPD und Union darauf geeinigt, dass der derzeit ausgesetzte Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus eng begrenzt bleiben soll - limitiert auf 1.000 Menschen pro Monat zuzüglich einer Härtefallregelung. (dpa/Stand 02.02.2018)