Kardinal Nichols wegen Umgangs mit Missbrauch in der Kritik

 (DR)

Der höchste Würdenträger der katholischen Kirche in England und Wales, Kardinal Vincent Nichols, ist wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen in die Kritik geraten. Er habe sich "zu sehr auf den Ruf der Kirche statt auf das Wohl der Kinder konzentriert", zitieren britische Medien aus einem 65-Seiten umfassenden Bericht der staatlichen Untersuchungskommission zu Kindesmissbrauch (IICSA).

Demnach habe der Erzbischof von Westminster in seiner Amtszeit als Erzbischof von Birmingham (2002-2009) zu wenig unternommen, um angemessen auf das "schockierende Ausmaß" der Missbrauchsfälle in der Diözese zu reagieren. In einer Reaktion betonte Nichols, die Erzdiözese und auch er selbst hätten in den vergangenen 70 Jahren des Berichtzeitraums Fehler gemacht. "Sowohl die Erzdiözese als auch ich selbst, als Erzbischof für neun dieser 70 Jahre, haben uns vorbehaltlos entschuldigt", so Nichols.

In den vergangenen Jahren habe jeder in der katholischen Kirche und in der Gesellschaft viel über "die verheerenden, langfristigen Auswirkungen" des sexuellen Missbrauchs von Kindern gelernt. Nichols betonte, die katholische Kirche in England und Wales werde auch künftig "uneingeschränkt" mit der staatlichen Untersuchungskommission zusammenarbeiten. (KNA, 21.6.19)