Kardinal Meisner zur Berliner Ernennung

"Mit einem lachenden und einem weinenden Auge"

Die Bischofsweihe empfing Rainer Maria Woelki 2003 durch Joachim Kardinal Meisner. Den Kölner Erzbischof freut sich über die Entscheidung des Papstes – beklagt aber gleichzeitig die "große Lücke", die Woelki als Weihbischof in Köln hinterlassen werde. domradio.de dokumentiert die Erklärung Meisners im Wortlaut.

 (DR)

Unser Heiliger Vater Papst Benedikt XVI. hat heute unseren Kölner Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki zum Erzbischof von Berlin ernannt. Diese Nachricht habe ich mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge zur Kenntnis genommen.



Natürlich freue ich mich sehr über das große Vertrauen, das der Heilige Vater damit unserem Weihbischof Dr. Rainer Maria Woelki gegenüber ausdrückt. Sein tiefer Christusglaube, seine vielfachen Begabungen und seine reichen Seelsorgserfahrungen auf vielen Gebieten des kirchlichen Lebens werden ihm helfen, sich schnell und kompetent in Berlin einzuarbeiten. Gottes Wege sind unerforschlich. Die Heilige Schrift wird nicht müde zu betonen, dass er alles gut macht.



Das weinende Auge blickt nun in eine große Lücke, die der ernannte Erzbischof in Köln hinterlässt. Weihbischof Dr. Woelki hatte mit großer Kraft und Klugheit den Pastoralbezirk Nord betreut und war darüber hinaus Bischofsvikar für den Aufgabenbereich Ständiger Diakonat. Dabei konnte ich mich auf seine Arbeit absolut verlassen. Zuverlässigkeit, Genauigkeit und theologische Kompetenz zeichneten seinen Dienst in den ihm übertragenen Aufgabengebieten aus.



Nun wird er vom Rhein an die Spree ziehen. Es werden ihn unsere vielen Segenswünsche, Gebete und unser Wohlwollen begleiten. Er wird unsere geistliche Solidarität für seine neue Aufgabe brauchen.



Wir danken ihm und werden ihn in einer angemessenen Weise von Köln verabschieden.

Köln, den 2. Juli 2011



+ Joachim Kardinal Meisner



Erzbischof von Köln