Kardinal Meisner übergibt dem Erzbistum Köln symbolisch das neue "Gotteslob"

"Gott loben ist unser Amt"

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat das neue katholische Gesangbuch "Gotteslob" vorgestellt. Der Erzbischof bekundete am Montag seine Freude darüber, dass er das Lied- und Gebetbuch noch in seiner Amtszeit präsentieren konnte.

Vorstellung des neuen Gotteslobs in Köln (KNA)
Vorstellung des neuen Gotteslobs in Köln / ( KNA )

Als das aktuelle Gotteslob in die Pfarreien kam, regierte noch Helmut Schmidt als Bundeskanzler, die Welt war zwischen Ost und West geteilt und der Papst in Rom hieß Paul VI. Das Gebet- und Gesangbuch Gotteslob ist fast 40 Jahre alt und bekommt jetzt einen Nachfolger. Erzbischof Joachim Kardinal Meisner überreichte am Montag das neue Buch symbolisch an das Erzbistum.

"Vielleicht haben sich die Mitarbeiter des Verlages gedacht, wir wollen nicht, dass das Gotteslob gleich veraltet ist, wenn es erst Pfingsten kommt und dann ein emeritierter Erzbischof als Vorwortunterzeichner drin steht, jetzt ist es noch in der Amtszeit erschienen und ist topaktuell, das freut uns sehr." Beste Laune hat Msgr. Markus Bosbach, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, bei der Übergabe der Diözesanausgabe des neuen "Gotteslob". Nach Problemen mit dem Papier sollte das erst zu Pfingsten 2014 an das Erzbistum ausgeliefert werden – dann wäre aber Kardinal Meisner wohl schon im Ruhestand gewesen. Doch jetzt passiert die Einführung noch in seiner Amtszeit.

Das neue Gotteslob auch als Hausbuch für die Familie

Mit dem gut 1200 Seiten starken Buch hat das Erzbistum eine Menge vor: "Wir hoffen, dass dieses Gotteslob nicht nur in den Kirchenbänken einen festen Platz haben wird, sondern auch als Weg- und Lebensbegleiter für den Einzelnen wie auch für die Familie." Msgr. Bosbach wünscht sich, dass möglichst viele Gläubige das neue Gotteslob auch zuhause nutzen. Denn es ist auch als Hausbuch konzipiert, für die kleine gottesdienstliche Feier im Kreis der Familie, etwa beim Entzünden des Adventskranzes. Der Diözesaneigenteil soll das Besondere des Erzbistums widerspiegeln. Deswegen finden sich dort Lieder und Melodien, die für den gesamtdeutschen Stammteil nicht in Frage kamen, aber für das geistliche Leben im Erzbistum unverzichtbar sind.

Große Vielfalt an Liedern

"Wir haben im Eigenteil eine große Spannweite der Stile und der Herangehensweise an den Inhalt des Evangeliums – das drückt sich auch darin aus, dass alle Gemeinden im Erzbistum das Gotteslob im Gottesdienst verwenden werden.“ Pfarrer Msgr. Christoph Biskupek ist fest davon überzeigt, dass das neue Gotteslob für alle Gläubigen geeignet ist. Als Leiter der Arbeitsgruppe Diözesanteil hat er den Entstehungsprozess jahrelang begleitet. In Umfragen wurde ermittelt, welche Lieder die Gemeinden gerne singen, welche im bisherigen Gotteslob vermisst wurden und welche neuen geistlichen Lieder es dauerhaft in das Repertoire der Gemeinden geschafft haben. Etwa 19% der Gesänge im neuen Gotteslob sind Neues Geistliches Lied im weitesten Sinne, informiert Erzdiözesankirchenmusikdirektor Richard Mailänder die Journalisten bei der Übergabe des  Gotteslobes. Aber auch ältere Lieder, die nicht im bisherigen Gotteslob standen, wurden wieder aufgenommen. Etwa die Hälfte aller Lieder sind so neu aufgenommen worden. Dazu gibt es Texte und Gebete aus der Geschichte und dem Leben des Erzbistums Köln.

Einführung dezentral in den Pfarreien am 23. Februar

Ab dem 23. Februar sollen die Pfarreien das neue Gotteslob im Gottesdienst einsetzen – auch Joachim Kardinal Meisner erhofft sich neue Impulse für die Gläubigen durch das Buch: "Das ist eine substanzielle Arbeit für den Fortbestand unserer Kirche überhaupt gewesen." – so fasst der Vorsitzende der Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz den über zehnjährigen Entstehungsprozess zusammen.

Die Standardausgabe ist im Buchhandel für 19,95 Euro erhältlich. Eine Lederausgabe mit Domprägung und Goldschnitt kostet 39,95 Euro. Um Ostern erscheint eine Großdruckausgabe für 26,95 Euro. Darüberhinaus gibt es ein Orgel- und ein Klavierbruch sowie Chorbücher.


Quelle:
KNA