Kardinal Meisner: "Die Kirche steht vor großen pastoralen Herausforderungen"

Chrisammesse in Köln

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat die Priester seines Erzbistums aufgerufen, in Pfarrgemeinschaften eng zusammenzuarbeiten. Kein Geistlicher könne seiner Gemeinde alleine voll und ganz genügen, sagte er am Montag in der Chrisam-Messe im Kölner Dom vor mehreren hundert Geistlichen. "Wenn er auch sein Bestes gibt, aber in seiner Gemeinde wie ein absoluter Monarch regiert und keinen Mitbruder hineinlässt, bleibt die Gemeinde vielleicht in einigen Fragen unbetreut."

 (DR)

Das Priesterkollegium sei eine aus vielen Gliedern bestehende Einheit, betonte der Kardinal. Zwar unterschieden sich die Geistlichen einer Pfarrei, einer Stadt oder eines Seelsorgebereiches in Charakter, Ausbildung, Lebensweg und Alter voneinander. Dennoch solle zwischen ihnen Konsens bestehen, so Meisner.

Die Kirche stehe vor großen pastoralen Herausforderungen, sagte Meisner. Umso wichtiger sei ein fruchtbares gemeinsames Handeln der Seelsorger. Es gehe nicht nur um gelegentliche Aushilfen und Vertretungen, sondern um eine intensive Zusammenarbeit in pastoralen Bereichen. Das Erzbistum Köln befindet sich derzeit in einem Umstrukturierungsprozess. Dabei können die Gemeinden zwischen einer Fusion und der Gründung von Pfarreiengemeinschaften frei wählen.

Während des Gottesdienstes weihte der Kardinal die heiligen Öle, die im Laufe des Kirchenjahres für Weihen und zur Sakramentenspendung gebraucht werden. Nach dem Gottesdienst nahmen die Geistlichen die Öle mit in ihre Gemeinden. Die Missa Chrismatis findet traditionell in der Karwoche statt.

Der Mädchenchor am Kölner Dom sang unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling die missa mundi von Helmut Straßel. Die Orgel spielte Domorganist Prof. Winfried Bönig.