Kardinal Marx will an Fortschritte anknüpfen

Ökumene auf dem Weg

"Die Ökumene ist ein gutes Stück vorangekommen", so das Resümee von Erzbischof Reinhard Marx zum 500. Reformationsjubiläum. Daran müsse man anknüpfen, appellierte er am Montag zum Auftakt der Herbstvollversammlung in Fulda.

Kardinal Marx in Fulda / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Kardinal Marx in Fulda / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, hat die versöhnlichen Töne des 500.Reformationsjubiläums hervorgehoben. Die katholische Kirche sei von den Evangelischen mit dem Herzen aufgenommen worden, polemische Spitzen seien unterblieben, sagte er am Montag zum Auftakt der Herbstvollversammlung der katholischen Bischöfe in Fulda.

Es ginge nicht darum, so Marx, dass alle Evangelischen katholisch werden und alle Katholischen evangelisch, sondern darum, ob "wir einen Punkt erreichen, an dem wir sagen, 'was wir jetzt an Verschiedenheit haben, ist nicht mehr kirchentrennend'". Die Kirchen sollten das 21. Jahrhundert nicht verstreichen lassen, ohne essenziell in der Ökumene voranzukommen.

Die evangelische Kirche feiert noch bis Ende Oktober 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.

Worum geht es in Fulda?

Im Mittelpunkt der viertägigen Versammlung der katholischen Bischöfe steht das Thema "Umwelt und integrale Entwicklung als Aufgabe der Kirche". Auch aktuelle Fragen zur Flüchtlingsarbeit sowie die Gefahren des internationalen Terrorismus sollen diskutiert werden. Die Vollversammlung wählt zudem einen neuen stellvertretenden Vorsitzenden.

Der Bischofskonferenz gehören derzeit 69 Bischöfe aus den 27 deutschen Diözesen an. Sie tritt regelmäßig im Frühjahr und Herbst eines Jahres zusammen, um die kirchliche Arbeit zu koordinieren und gemeinsame Entscheidungen zu treffen.


Quelle:
epd