Kardinal Marx ruft zur Hilfe für Arme auf

Helfen statt ausgrenzen

Der Mensch muss zählen, nicht sein sozialer Status. Daran erinnert Kardinal Reinhard Marx. Arme Menschen dürften nicht ausgegrenzt, sondern müssten integriert werden. Marx kritisierte auch die Masche von Rechtspopulisten.

Symbolbild Armut / © David Tadevosian (shutterstock)

Eine Gesellschaft muss sich nach Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx daran messen lassen, wie sie mit Menschen in Armut umgeht. Diese sei nicht als gegeben hinzunehmen, erklärt Marx in einem Beitrag für die Reihe "Zum Sonntag" des Bayerischen Rundfunks (BR), der am 3. Februar um 17.55 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm gesendet wird.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising (Archiv) / © Dominik Wolf (KNA)
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising (Archiv) / © Dominik Wolf ( KNA )

Arme Menschen dürften nicht beschämt und ausgegrenzt werden, sondern sie gehörten genauso dazu wie jeder andere. Aus dieser Haltung heraus handele ein Sozialstaat, "der konkret und nachhaltig Armut überwinden hilft, und so Menschen ermöglicht, ihr Leben in eigener Verantwortung zu leben", sagt Marx.

Keinesfalls dürfe das Thema Armut instrumentalisiert werden, um Gruppen benachteiligter Menschen gegeneinander auszuspielen. Der Münchner Erzbischof kritisierte in diesem Zusammenhang Rechtspopulisten, die die Not von Menschen ausnutzten, um mit falschen Versprechungen auf Stimmenfang zu gehen.

Wer gilt als armutsgefährdet?

Als armutsgefährdet gilt laut Statistischem Bundesamt, wer als Alleinstehender über ein Einkommen von maximal 13.628 Euro im Jahr verfügt.

Diese Entwicklung wird sich nach Ansicht von Wirtschaftsexperten in den nächsten Jahren massiv verschärfen, zumal Altersarmut in den nächsten Jahren noch einmal deutlich zunehmen wird. Denn immer mehr Menschen arbeiten zu geringen Löhnen oder in Teilzeit oder haben unterbrochene Erwerbsbiografien.

Besonders Familien mit drei oder mehr Kindern sind von Armut betroffen / © Ralf Geithe (shutterstock)
Besonders Familien mit drei oder mehr Kindern sind von Armut betroffen / © Ralf Geithe ( shutterstock )
Quelle:
KNA