Kardinal Koch anlässlich Mariä Himmelfahrt

"Maria führt in gemeinsame Mitte des Glaubens"

Die Gottesmutter Maria steht nach den Worten des vatikanischen Ökumene-Beauftragten, Kardinal Kurt Koch, in keiner Weise zwischen den Konfessionen. Er äußerte sich im mittelschwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild.

Kurienkardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz (KNA)
Kurienkardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz ( KNA )

In dem Ort feierte der Kurienkardinal anlässlich des Festes Mariä Himmelfahrt einen Gottesdienst mit mehreren Tausend Pilgern. Im Anschluss zogen die Gläubigen mit brennenden Kerzen über den Schlossberg und wieder zurück zur Mariengrotte. Die Gottesmutter führe sie gerade im Jahr des Reformationsgedenkens in die gemeinsame Mitte "unseres Glaubens" hinein, sagte Koch. 

Er erinnerte an das großartige Loblied des Magnificats, mit dem Maria ihr Herzensanliegen besinge, dass Gott groß gemacht werde. Der Mensch werde dadurch nicht kleiner, sondern bekomme an der Größe Gottes Anteil, der ewiges Leben schenke. Dieses Angebot gelte allen Menschen. Mit der Aufnahme Mariens in den Himmel erhalte Maria als erste Anteil an der Auferstehung ihres Sohnes, so der Kardinal. Das Fest bedeute damit "Ostern für Maria".

Zweifel an Auferstehung

Neueren Untersuchungen zufolge dominierten in der europäischen Bevölkerung hinsichtlich des Glaubens an ein ewiges Leben heute eher ratlose Ungewissheit, stellte der Kurienkardinal fest. So sei für die einen mit dem Tod alles aus, andere hofften auf Wiedergeburt oder Reinkarnation. Viele könnten sich unter einem Leben nach dem Tod nur wenig vorstellen.

Koch bedauerte in diesem Zusammenhang, dass es der christlichen Verkündigung nur noch schwer gelinge, ihre Deutung vom Tod und vor allem von einem Leben danach zu vermitteln. Dabei stehe und falle der christliche Glaube mit dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi.


Quelle:
KNA