Kardinal Kasper für baldige Gespräche mit Pius-Brüdern

"Daran führt kein Weg vorbei"

Einigungsgespräche zwischen dem Vatikan und der traditionalistischen Pius-Bruderschaft könnten nach den Worten von Kurienkardinal Walter Kasper noch in diesem Sommer beginnen. "Man kann das nicht ewig hinauszögern", sagte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates am Freitag in Trier.

 (DR)

Die Pius-Brüder müssten die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie den katholischen Katechismus bejahen. "Daran führt kein Weg vorbei", so Kasper. Er sprach sich aber gegen Ultimaten aus.

Die Rücknahme der Exkommunikation für vier Bischöfe der Bruderschaft hatte Ende Januar zu schweren katholisch-jüdischen Verstimmungen geführt. Einer der vier, der Brite Richard Williamson, leugnet den Holocaust.

Kasper sagte, die Gemeinschaft müsse Schritte in Richtung Vatikan machen. Ziel sei es, sie nach Möglichkeit in die Kirche zurückzuholen und keine dauerhafte Spaltung zu riskieren. Der Kardinal warf den Pius-Brüdern ein "starres Traditionsverständnis" vor. Die katholische Kirche führe dagegen eine lebendige Tradition weiter.