"Es genügt nicht mehr, den Glauben mit vorgegebenen Worten zu bekennen, sondern der persönlicher Glaube ist gefragt", sagte Hollerich am Freitag bei einem Gottesdienst im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt.
"Nicht Glaubenswissen ist von uns gefragt, sondern eine Antwort des Herzens." Dafür müsse man sich nicht auf der Straße ankleben, fügte Hollerich in Anspielung auf die Proteste der Gruppe "Letzte Generation" hinzu.
Der Erzbischof ermunterte, in der Familie, am Arbeitsplatz und anderswo ins Gespräch über den Glauben zu kommen. "Die Leute werden nicht berührt, wenn wir Katechismus-Wahrheiten sagen, sondern sie müssen spüren, dass wir Jesus als Erlöser und Sohn des lebendigen Gottes erfahren."
Rund 100.000 Pilgerinnen und Pilger
Die Heiligtumsfahrt ist eine elftägige Wallfahrt, zu der das Bistum Aachen rund 100.000 Pilgerinnen und Pilger in der Kaiserstadt und im benachbarten Kornelimünster erwartet. Bischöfe und Kardinäle aus dem In- und Ausland feiern die Gottesdienste. Im Mittelpunkt der seit 1349 begangenen Pilgerfahrt stehen vier im Dom ausgestellte Reliquien, beispielsweise eine Windel von Jesus und das Lendentuch bei dessen Kreuzigung.
Für ihre Echtheit gibt es keine historischen Nachweise. Die Kirche heute sieht in ihnen Zeichen, die auf Jesus hinweisen. Die Wallfahrt ist verbunden mit geistlichen Angeboten für Kinder, Jugendliche und andere bestimmte Zielgruppen sowie mit einem Kulturprogramm.