Kardinal eröffnet Bonner Kreuzbergfest

Gemeinsam nach oben

Mit dem Kreuzbergfest wird in Bonn jeweils am Sonntag nach dem 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung, der Auffindung des Kreuzes Christi durch die Kaiserin Helena gedacht. Mit einem Gottesdienst eröffnete in diesem Jahr der Kölner Kardinal Joachim Meisner die Tradition.

 (DR)

Im Anschluss an den Gottesdienst am Sonntag (18.09.2011) zog eine Prozession um die Kreuzbergkirche zur Heiligen Stiege. Pilger hatten hier die Gelegenheit zum Gebet an der von Balthasar Neumann 1746 geschaffenen Nachbildung der "Scala Santa", der Treppe im Palast des Pilatus in Jerusalem. Jesus soll sie der Überlieferung nach vor seiner Verurteilung hinaufgestiegen sein. Das Fest stand in diesem Jahr unter dem Leitwort "Gemeinsam nach oben - in die Zukunft Gottes".



Die Heilige Stiege an der Kreuzbergkirche beherbergt eine Reliquie des Kreuzes. Vor ihr sowie vor einer Pieta beten Christen aus dem Rheinland seit mehr als 500 Jahren. Auf dem Festprogramm am Nachmittag stehen nach den Angaben auch Orgelführungen und ein Konzert des Angelus Ensembles mit Werken von Claudio Monteverdi. Eine von der Münster-Schola gestaltete Vesper am Abend beendet das diesjährige Kreuzbergfest.



Bedeutendster barocker Sakralbau Bonns

Die 1627 auf Geheiß des Kurfürsten Ferdinand erbaute Kreuzbergkirche hoch über den Stadtteilen Endenich und Lengsdorf gilt als bedeutendster barocker Sakralbau Bonns. Kurfürst Clemens-August ließ sie 1746 um die Heilige Stiege erweitern. Das Original aus Jerusalem soll bereits 326 nach Rom gebracht worden sein, wo sie innerhalb der Lateran-Kirche Salvatore della Scala Santa zur Kapelle Sancta Sanctorum führt.



Die von Balthasar Neumann geschaffene Treppe in Bonn hat 28 Stufen. Sie ist mit kostbaren Malereien verziert, die Szenen aus dem Leidensweg Jesu zeigen. Die Heilige Stiege darf nach christlichem Brauch außer beim Kreuzbergfest nur in der Karwoche und nur kniend und "ohne Waffen" erklommen werden.