Kardinal Czerny erinnert an flüchtende Kinder

"Recht auf eine Kindheit"

Kardinal Michael Czerny hat das Recht jedes Kindes auf eine behütete Kindheit betont. Gleichzeitig rief er dazu auf, mehr dafür zu tun, um Kindern dies auch zu ermöglichen. Das gelte auch für die Kirche, untermauerte Czerny.

Kardinal Michael Czerny / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Michael Czerny / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Zum Auftakt eines zweitägigen Kongresses zum weltweiten Aktions- und Gebetstag für Kinder erinnerte der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde am Donnerstag in Rom an das schwere Los vieler Kinder auf der Flucht.

Alle Kinder hätten das Recht auf ein Aufwachsen in ihren Familien mit Schulbesuch und weiterer Bildung. Doch Flucht oder Migration setzten diese Rechte aufs Spiel.

Forderung nach Integration und Familienzusammenführung

Insbesondere wenn Kinder alleine flüchteten, bezahlten sie oft den höchsten Preis, sagte Czerny weiter. Umso wichtiger sei es, die Kinder und Jugendlichen bei ihrer Ankunft in einem fremden Land aufzunehmen und zu integrieren. Familien müssten im Interesse des Kindes wieder vereint werden. Und es brauche Zugänge zu Bildung und Weiterbildung.

Viel zu oft scheiterten Kommunen jedoch an der Integration von geflüchteten und emigrierten Kindern. Es sei daher auch die Aufgabe aller Beteiligten, die Kirchen mit eingeschlossen, noch besser und mehr zusammenzuarbeiten, um Kindern eine sichere Zukunft zu gewährleisten, forderte der Kanadier.

Kinderschutzexperten aus aller Welt in Rom versammelt

Czerny sprach zum Auftakt des internationalen Kongresses an der päpstlichen Universität Gregoriana. Weiter Teilnehmer und Redner sind der Leiter des Instituts zum Schutz vor Missbrauch an der Päpstlichen Universität Gregoriana, Hans Zollner, sowie zahlreiche Kinderschutzexperten aus aller Welt.

Das Kinderschutzzentrum CCP an der Gregoriana

Gegründet wurde das Kinderschutzzentrum 2012 von der Gregoriana, der Erzdiözese München-Freising sowie der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Universitätsklinik Ulm.

Während einer dreijährigen Pilotphase bis Ende 2014 war München Sitz des Zentrums; Anfang 2015 siedelte das CCP nach Rom an die Universität über. Das Zentrum ist Teil des Psychologischen Instituts der Gregoriana und gehört mittlerweile zu den führenden Einrichtungen weltweit, die sich mit Missbrauchsprävention und -aufarbeitung befassen.

Päpstliche Universität Gregoriana / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Päpstliche Universität Gregoriana / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA