Kapitelsamt im Kölner Dom

Elfter Sonntag im Jahreskreis

DOMRADIO.DE überträgt am elften Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Domkapitular Dominik Meiering.

Blick auf den Kölner Dom / © gerd-harder (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © gerd-harder ( shutterstock )

„Wir sind immer zuversichtlich, auch wenn wir wissen, dass wir fern vom Herrn in der Fremde leben, solange wir in diesem Leib zu Hause sind.“ (2 Kor 5,6)

Impuls zur zweiten Lesung aus dem zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth (2 Kor 5,6-10)

Fremdheit ist eine menschliche Grunderfahrung und heute gegenwärtiger denn je: ganz handgreiflich im Geschick der zahllosen Migranten weltweit; und ganz anders, aber nicht minder schwer in den Entfremdungserfahrungen des Lebens – von der Arbeit, von gesellschaftlichen Gegebenheiten oder Entwicklungen, von anderen Menschen, von sich selbst. …

Die Bibel stellt der Not von Fremdheit und Entfremdung die Verheißung und Hoffnung einer ewigen Heimat bei Gott gegenüber – in Bildern wie dem von den Wohnungen im Haus des Vaters (vgl. Joh 14,2), als „das neue Jerusalem“ (Offb 21,2), als Daheimsein beim Herrn wie Paulus in dieser Lesung. 

Kölner Dom, Dreikönigenschrein, Apostel Paulus / © Dombauhütte / Foto: Matz und Schenk (Kölner Dom)
Kölner Dom, Dreikönigenschrein, Apostel Paulus / © Dombauhütte / Foto: Matz und Schenk ( Kölner Dom )

Dass Paulus die Not der Fremdheit mit menschlicher Leiblichkeit begründet und ihre Überweindung daran bindet, „aus dem Leib auszuwandern“, artikuliert zu Recht das Problem der Endlichkeit körperlicher Existenz. Doch gilt die christliche Zuversicht, aus der Paulus lebt und die auch unser Leben tragen soll, dem Menschen als Ganzem. Die Auferstehung der Toten … lässt nichts aus, auch nicht die körperlich-materielle Dimension von Leiblichkeit. ... Paulus hält fest, dass Christus „unseren armseligen Leib verwanden wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes“ (Phil 3,21).

Tobias Licht. Aus: Messbuch 2024, Butzon & Bercker

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