Kapitelsamt im Kölner Dom

Zweiter Fastensonntag

DOMRADIO.DE übertrug am zweiten Fastensonntag das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Dompropst Guido Assmann. In seiner Predigt über Jesu Verklärung erinnerte er an die Wichtigkeit von Auszeiten im Alltag.

Die liturgische Farbe im Advent: violett / © Beatrice Tomasetti (DR)
Die liturgische Farbe im Advent: violett / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Besondere Momente der Stärkung im Alltag seien nötig, um Anstrengungen durchzuhalten. Dies können etwa freie Tage sein oder die Heilige Messe am Sonntag. 

Im Evangeliumstext folgen Petrus, Jakobus und Johannes Jesus auf den Berg und erkennen durch die Verwandlung, dass er nicht nur ein guter Prediger und Lehrer ist, sondern Gottes Sohn. Diese Begegnung stärkt sie für die darauf folgenden Geschehnisse. So hilft die Hoffnung auf die Auferstehung Gläubigen auch heute noch durch schwierige Zeiten.


Übertragung

Das Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Eberhard Metternich sang die unter anderem "Ululate" von Ildebrando Pizzetti, "Also hat Gott die Welt geliebt" von Heinrich Schütz und "Wie liegt die Stadt so wüst" von Rudolf Mauersberger. An der Orgel: Winfried Bönig.



"Jesus nahm Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, ..." (Mk 9,2 f.)

Impuls zum Evangelium Mk 9,2-10 
von Michael Hartmann

Jesus nimmt seine Jünger mit auf einen hohen Berg. Damit unterbricht er ihre gewohnten Wege, die sie geographisch und mental gehen. Hohe Berge gelten in dieser Kultur und Religion als Orte, an denen sich das Göttliche offenbart. In der Tat erleben sie etwas, was sie noch nie zuvor erlebt haben. Jesus, ihr Bruder und Herr, wird vor ihren Augen "verklärt", das meint im Deutschen, er wird "erhellt" bzw. "erleuchtet". 

Der griechische Text macht an dieser Stelle (Mk 9,2) den Blick aber noch weiter. Dort heißt es: "seine Gestalt wurde vor ihren Augen verwandelt" (metemorphote). Die Rede ist also von einer "Metamorphose", einem "Gestaltwechsel". Diesen bewirkt Jesus nicht selbst, sondern Gott. Dementsprechend himmlisch-leuchtend ist seine Gestalt. 

Solch eine Schau markiert den Einbruch des Göttlichen in die vorfindliche Welt der Jünger. Erst später können sie realisieren, dass ihnen in der verklärten Gestalt Jesu ein Vor-Blick auf den "Auferstandenen" geschenkt wird. Für sie wird "jetzt" ein Stück "Ewigkeit" auf Erden erfahrbar.

Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, Februar 2024, www.tedeum-beten.de

Quelle:
DR
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