"Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden." (Lk 10,41 f.)
Assmann predigte über das Evangelium des heutigen Sonntags, darin ging es um den Besuch Jesu im Hause der Marta. Während sich Marta um ihren Gast kümmerte, setzte sich ihre Schwester Maria zu Jesu Füßen und lauschte seinen Worten. Assmann sieht beides als gleichwertig an. Es brauche sowohl das Dienende für gelungene Gastfreundschaft als auch das Hören auf die Worte. Daraus leitet der Dompropst einen Aufruf Jesu ab, zum einen mit Rollenbildern zu brechen und sich auf seine jeweiligen Stärken zu konzentrieren, als auch die Botschaft vor lauter Arbeit und Alltag ausreichend Platz für Gott im Leben zu schaffen.
Zum Evangelium Lk 10,38-42
von Katrin Großmann
Maria und Marta – einzig im Lukas-Evangelium findet sich diese Perikope über die beiden Frauen, bei denen Jesus zu Gast ist. Oft wurde mit dieser Erzählung der Vorrang des kontemplativen vor dem aktiven Leben begründet. Gebet und Betrachtung im Vergleich mit aktivem Leben und Hinwendung zu anderen: Maria habe den besseren Teil gewählt. Ist es nicht vielmehr so, dass sowohl Kontemplation als auch Aktion zum Leben eines jeden Menschen gehören? Dass das Engagement getragen ist von der Sammlung, die glaubende Menschen im Gebet finden? Und dass das Gebet konkret wird im Handeln? Vielleicht will uns der Evangelist eher verdeutlichen, dass es um die Kunst der Unterscheidung geht: zu erkennen, in welcher Situation das eine und wann das andere dran ist.
