Kapitelsamt im Kölner Dom

Fünfter Sonntag der Osterzeit

DOMRADIO.DE übertrug am fünften Sonntag der Osterzeit das Kapitelsamt – zugleich die Erstkommunionfeier der Kölner Domsingschule – aus dem Kölner Dom mit Stadt- und Domdechant Robert Kleine.

Blick auf den Kölner Dom / © Filippo Bannino (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Filippo Bannino ( shutterstock )

Unter der Leitung von Oliver Sperling und Patricia Langenmantel sang der Mädchenchor am Kölner Dom. An der Orgel spielte Ulrich Brüggemann.

Die Domsingschule in der Trägerschaft des Erzbistums Köln hat den besonderen Auftrag der Nachwuchsförderung für die Musik am Kölner Dom.

Daher liegt der Schwerpunkt ihres pädagogischen Profils auf einer musisch-religiösen Erziehung. Am heutigen fünften Sonntag der Osterzeit feierten die Kinder der Klassen 3a und 3b ihre Erstkommunion.

„Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht.“ (Joh 13,31)

Auslegung zum Sonntagsevangelium Joh 13,31-33a.34-35
von Josef Blank

… Man könnte hier den Begriff der „Rückblende“ verwenden, ähnlich wie beim Film. Sowohl der Verfasser als auch seine Hörer wissen ja, dass sie keine Zeitgenossen Jesu sind. Ja, noch mehr, sie wissen genau, was der Glaube von Jesus sagt, dass er der Auferstandene, der Erhöhte und Verherrlichte ist, aber sie wissen auch um die Identität des Verherrlichten mit dem irdischen Jesus.

Diese Identität des irdischen mit dem verherrlichten Jesus, des „historischen Jesus“ mit dem „Christus des Glaubens“, bildet die theologische Voraussetzung unseres Textes, sodass man den Gedanken mitvollziehen muss, dass der verherrlichte Jesus als der irdische vorgestellt wird und zur Gemeinde spricht. Das ergibt eine eigentümliche Übergangssituation: einerseits Rückblende in die Vergangenheit, andererseits Vorausblick in die Zukunft. Durch die Verklammerung beider Momente entsteht eine besondere Weise von Gegenwart, in welche die Hörer einbezogen werden.

Diese Übergangssituation … ist aber … zugleich identisch mit der „Zeit des Glaubens“. Denn der Glaube kommt von der Geschichte Jesu her und er richtet sich auf die Zukunft Jesu. Er ist geschichtlicher Glaube in Zeit und Welt, zugleich greift er über die gegenwärtige Weltzeit hinaus auf die in Jesus offenbar gewordene, in ihm schon gegenwärtige göttliche Zukunft. …

Aus: Magnificat. Das Stundenbuch. Mai 2022