Kapitelsamt aus dem Kölner Dom - live in Bild und Ton

Vierter Sonntag im Jahreskreis

domradio.de überträgt ab 10 Uhr das Kapitelsamt aus dem Hohen Dom zu Köln. Zelebrant und Prediger ist Domkapitular Prof. Dr. Norbert Trippen. Die musikalische Gestaltung übernehmen die jungen Frauen des Mädchenchors am Kölner Dom unter der Leitung von Oliver Sperling und Kathrin Schmitt. Sie hören die Messe in A-Dur von Josef Gabriel Rheinberger, im Gotteslob die Nummern 527, 530 und 473. Die Orgel spielt der Domorganist Winfried Bönig. Zum Einzug hören Sie den gregorianischen Introitus: „Tria sunt munera".

 (DR)

Erste Lesung
Ein junger Mensch wird von Gott gerufen. Der Dienst, zu dem er schon im Mutterleib erwählt wurde, ist nicht leicht. Er setzt Selbstständigkeit und Standfestigkeit voraus. Widerspruch wagen, Einspruch erheben, das kann nur, wer seine eigene Stimme gefunden habe. Jeremia hat berechtigte Einwände: Ich bin noch so jung. Ich kann nicht gut reden. Warum gerade ich? Aber Gott hält dagegen. Um der Menschen willen soll Jeremia sich mit den Menschen anlegen. Und Gott fügt hinzu: Du bist nicht allein. Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Die militärisch-markigen Bilder der befestigten Stadt, der eisernen Säule und ehernen Mauer sprechen dem zukünftigen Propheten vor allem eines zu - Zivilcourage.

Zweite Lesung
Liebe ist ein schönes, aber auch ein gefährdetes und gefährliches, weil mehrdeutiges und missbrauchbares Wort. Die Liebe, von der der Apostel spricht, ist viel mehr als ein warmes Gefühl. Liebe ist nicht nur ein Wort und nicht bloß ein Affekt. Davon ist Paulus überzeugt. Was lieben heißt, das gibt er uns mit einem Sturzbach von Verben zu verstehen. Deutlicher kann man es nicht sagen: Liebe erweist sich in der Tat.

Evangelium
Der Auftritt Jesu in der Synagoge, der so verheißungsvoll begonnen hatte, endet mit einem Eklat. Zuerst hatten alle mit dem Kopf genickt und waren begeistert  und jetzt treiben sie ihn erbost zur Stadt hinaus. Das ist traurig. Doch warum musste Jesus seine Mitbürger und Glaubensgenossen auch provozieren? Wenn eine dünne Schicht von Zustimmung und Einverständnis bricht, ist dies zwar schmerzhaft für alle Seiten, aber es kann auch heilsam sein. Wenn Beifall in Wut umschlägt, wie real war dann der Beifall? Wut bedeutet, dass ein innerer Abstand aufgehoben wird. Das ist eine Chance! Wir lassen uns von der Botschaft Jesu nicht mehr aus der Fassung bringen. Wir werden kein bisschen wütend. Weil wir uns eingerichtet haben - in fragloser Zustimmung und sicherer Distanz?

Ablauf
Introitus: Tria sunt munera; Gregorianischer Choral

Kyrie: Messe in A-Dur op. 126; Josef Gabriel Rheinberger

Gloria: Messe in A-Dur op. 126; Josef Gabriel Rheinberger

Graduale /
Antwort­psalm: GL 527, 2 „Dein Erbarmen, o Herr, will ich in Ewigkeit preisen"
Verse: Kantor (MK S. 214);

Halleluja / Ruf vor dem Evangelium: GL 530, 1 - Kantor - Alle
Vers: Kantor (MK. S. 216)

Nach dem Evangelium: GL 530, 1 Chor - Alle - Coda (Oliver Sperling)

Credo: III. Vat. (GL 423); Gregorianischer Choral

Offertorium:; Cum essem parculus (1 Kor 13, 11-13 - vgl. 2. Lesung)

Sanctus: Messe in A-Dur op. 126; Josef Gabriel Rheinberger

Zum Abschluss des Hochgebetes:; Dreifaches Amen

Agnus Dei: Messe in A-Dur op. 126; Josef Gabriel Rheinberger

Communio

Zur Kommunionausteilung: Orgel

Nach der Kommunion / Danklied:; GL 473 „Im Frieden dein"
Gemeinde

Zum Auszug: Toccata, Albert Renaud