Kampf um christliche Stadt

 (DR)

Zwei Tage nach dem Beginn der Großoffensive auf die IS-Hochburg Mossul kommen Iraks Sicherheitskräfte nur langsam voran. Einheiten des Militärs hätten den Ort Kani Harami rund 40 Kilometer südlich von Mossul eingenommen, erklärte am Mittwoch ein Offizier der Armee, der ungenannt bleiben wollte. Ein irakischer Militärkommandeur sagte dem kurdischen Sender Rudaw, seit dem Beginn der Militäroperation am Montag seien 18 Dörfer befreit worden.

Offensichtlich kam es zugleich zu neuen Kämpfen in der früher vor allem von Christen bewohnten Stadt Karakosch, die die Armee am Vortag bereits für erobert erklärt hatte. Der Nachrichtensender Al-Dschasira meldete, das Militär sei wegen Scharfschützen zum Rückzug aus Karakosch gezwungen gewesen. Der Armeeoffizier sagte, das Militär durchkämme die Region und hoffe die Stadt im Laufe des Tages vollständig zu befreien. Nahe Karakosch gebe es Kämpfe.

Zehntausende Christen geflohen 

Karakosch war einst eine der größten christlichen Städte im Irak. Die IS-Extremisten hatten den Ort vor mehr als zwei Jahren eingenommen, nachdem sich kurdische Peschmerga von dort zurückgezogen hatten. Zehntausende Christen flohen damals vor den Extremisten.

Irakische Sicherheitskräfte und kurdische Peschmerga hatten am Montag eine seit langem erwarteten Offensive begonnen, mit der Mossul aus der Gewalt der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) befreit werden soll. Die Angreifer nahmen in den ersten Tagen der Operation nahe Mossul nach eigenen Angaben mehrere Dörfer ein. Sollte die Stadt befreit werden, wäre der IS im Irak militärisch weitgehend besiegt.

(Quell: dpa, 20.10.2016)