Kampagne zum Weltmissionsmonat endet in Speyer mit Gottesdienst

Gelebte Solidarität mit Afrika

Mit einem Gottesdienst endete am Wochenende in Speyer die Kampagne des internationalen katholischen Missionswerks missio zum Monat der Weltmission. In seiner Predigt kritisierte Bischof Karl-Heinz Wiesemann "dumpfe rechte Kreise", die Ängste vor Überfremdung schüren und erinnerte an die Verantwortung Europas gegenüber Afrika. domradio übertrug das Pontifikalamt live.

Bischof Wiesemann: Immer wieder schrecken uns Flüchtlingsberichte auf (KNA)
Bischof Wiesemann: Immer wieder schrecken uns Flüchtlingsberichte auf / ( KNA )

"Immer wieder schrecken uns Berichte über Flüchtlingsboote aus Afrika auf", so Wiesemamm. "Dumpfe und rechte Kreise schüren Ängste vor einem Ausnutzen unseres Lebensstandards und beschwören eine Art Festung Europa."

Dabei wisse jeder, der sich mit dem Elend von Flüchtlingen beschäftige, dass niemand seine Heimat verlasse, ohne ernsthaft verzweifelt zu sein.

Der gastgebende Speyrer Bischof forderte bereits am Freitag vor Journalisten gelebte Solidarität mit den Flüchtlingen. Gerade Deutsche dürften sich nicht mit dem Status quo dieser Menschen zufrieden geben. In aller Regel liebten Menschen ihre Heimat und wollten nicht gerne woanders und auf Kosten anderer leben.

Hunderte Veranstaltungen in den vergangenen Wochen
In den vergangenen Wochen stellte missio in der Bundesrepublik bei Hunderten von Veranstaltungen Männer und Frauen vor, die sich im Auftrag der Kirche für Flüchtlinge auf dem Schwarzen Kontinent einsetzen.

Den Schlussgottesdienst am Sonntag im Speyrer Dom feierte Wiesemann unter anderen zusammen mit dem malawischen Bischof Tarcisius Ziyaye und dem ruandischen Bischof Jean Damascene Bimenyimana. Das durch den Völkermord von 1994 belastete Ruanda ist Partnerland von Rheinland-Pfalz und das Bistum Cyangugu Partnerbistum der Diözese Speyer.

Erzbistum Köln ruft zu Spenden auf
Das Erzbistum Köln hatte im Vorfeld zu Spenden für die diesjährige «missio»-Kampagne aufgerufen. Am sogenannten Weltmissionssonntag sei die Kollekte in allen katholischen Gottesdienste für die Flüchtlingsprogramme des internationalen katholischen Hilfswerks bestimmt, teilte das Erzbistum am Donnerstag mit. Im vergangenen Jahr seien Spenden in Höhe von insgesamt 6,8 Millionen Euro eingenommen worden, davon 435.000 Euro im Erzbistum Köln.

Das Hilfswerk «missio» hatte die Kampagne am 5. Oktober in Berlin unter dem Leitwort «Mach den Raum deines Zeltes weit» gestartet. In bundesweit mehr als 300 Veranstaltungen wurden Partnerprojekte in afrikanischen Ländern für hilfsbedürftige Menschen präsentiert, die von Krieg, Armut und ethnischen Auseinandersetzungen aus ihrer Heimat fliehen müssen. Im vergangenen Jahr unterstützte missio nach eigenen Angaben über 100 Ländern weltweit mit über 4.000 Selbsthilfeprojekten.