Käßmann findet "Protzfeste" zur Einschulung übertrieben

"Liebe Eltern, fahrt mal runter"

Die evangelische Theologin Margot Käßmann mahnt bei Einschulungsfeiern zu Augenmaß. "Ja, Schulanfang ist ein besonderer Schritt. Aber Protz- und Prunkfeste müssen nicht sein", so Käßmann in ihrer Kolumne in der "Bild am Sonntag".

Luftballons / © TK6photo (shutterstock)

Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) warnte davor, "von Anfang an das Miteinander auf Augenhöhe" zur zerstören: "Wer nicht mithalten kann, wird zum Außenseiter, bevor die erste Unterrichtsstunde begonnen hat."

Margot Käßmann / © Meiko Herrmann (KNA)
Margot Käßmann / © Meiko Herrmann ( KNA )

"Kinder freuen sich auch über einen selbst gebackenen Kuchen und brauchen keine Statussymbole", schreibt die 64-Jährige und rät: "Also, liebe Eltern, fahrt mal runter und macht euch einen entspannten, schönen Tag mit dem Nachwuchs."

Katholische Schulen in Kürze

Die katholische Kirche ist nach eigener Darstellung der größte freie Schulträger in Deutschland. Das Grundgesetz räumt in Artikel 7 freien Trägern das "Recht zur Errichtung von privaten Schulen" ein. Auf dieser Grundlage sind derzeit rund zehn Prozent der Schulen in der Bundesrepublik sogenannte "Schulen in freier Trägerschaft". Im Schuljahr 2015/2016 besuchten rund 360.000 Schüler eine der 904 katholischen Schulen. Damit gehen rund 3,7 Prozent aller Schüler in eine katholische Einrichtung.

Religionsunterricht / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Religionsunterricht / © Elisabeth Schomaker ( KNA )
Quelle:
epd