KaDeWe-Schließung wäre laut Weihbischof ein großer Verlust

Wichtig für eine lebendige Stadt

Das Berliner KaDeWe gilt mitunter als prestigeträchtigstes Kaufhaus Deutschlands, nun steht es vor der Schließung. Das muss verhindert werden, sagt der Berliner Weihbischof Heinrich – und zieht Parallelen zur Kirche.

Vor dem Kaufhaus KaDeWe steht eine rote Ampel. Die KaDeWe-Gruppe hat Insolvenz angemeldet. Der Betrieb der Häuser gehe aber weiter, teilte das Unternehmen mit. / © Christophe Gateau (dpa)
Vor dem Kaufhaus KaDeWe steht eine rote Ampel. Die KaDeWe-Gruppe hat Insolvenz angemeldet. Der Betrieb der Häuser gehe aber weiter, teilte das Unternehmen mit. / © Christophe Gateau ( dpa )

Weihbischof Matthias Heinrich hat für den Erhalt des Berliner Kaufhauses des Westens (KaDeWe) plädiert. "Die Schließung des KaDeWe wäre ein großer Verlust: noch eine verschlossene Tür mehr, noch ein Grund weniger in die Mitte der Stadt zu kommen", schrieb Heinrich in einem Gastbeitrag für die Boulevardzeitung "B.Z." (Donnerstag). 

So wie die Kirchen alles versuchten, die Gotteshäuser offen und einladend zu halten, sollte auch das KaDeWe erhalten bleiben für eine lebendige Stadt und um der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter willen. Das Nobel-Kaufhaus hatte vor wenigen Tagen einen Insolvenzantrag gestellt.

Bedeutendes Wahrzeichen der Stadt

Das KaDeWe sei mehr als nur ein "Konsumtempel", betonte Heinrich. Es sei vielmehr neben der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und der Sankt-Hedwigs-Kathedrale eines der bedeutenden Wahrzeichen von Berlin. Es sei auch ein Mahnmal. Der Gründer des Kaufhauses, Adolf Jandorf, stehe für die jüdischen Händler und Kaufleute, die Westberlin prägten, bis sie ab 1933 enteignet, zur Ausreise gezwungen oder verhaftet und ermordet worden seien, erklärte der Weihbischof.

Erzbistum Berlin

Das Erzbistum Berlin umfasst das Land Berlin, den größten Teil Brandenburgs sowie Vorpommern und einen kleinen Teil Sachsen-Anhalts. In seinen Kirchengemeinden leben rund 350.000 Katholiken. In seiner jetzigen Form wurde das Erzbistum 1994 errichtet. 

Die historischen Wurzeln der Erzdiözese reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Die alten Bistümer Brandenburg, Havelberg, Kammin und Lebus gingen während der Reformation unter; erst im 18. Jahrhundert gab es wieder eine nennenswerte katholische Minderheit in der Region. 

Hedwigskathedrale / © Kristian Barthen (KNA)
Hedwigskathedrale / © Kristian Barthen ( KNA )
Quelle:
KNA