KAB-Vorsitzender gegen Preisverleihung an Deutsche Bank Chef

Kein Zukunftspreis für Ackermann?

Das Kuratorium und der Vorstand der "Initiative Forum Zukunft" soll nach Auffassung des Bundesvorsitzenden der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands, Georg Hupfauer, darauf verzichten, am 13. November in Bonn den "Zukunftspreis 2008" an Josef Ackermann zu verleihen.

 (DR)

"Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank AG ist in keiner Weise geeignet, als Preisträger die Ziele der "Initiative Forum Zukunft" zu verwirklichen", erklärte Hupfauer in seinem Appell an das Kuratorium. "Gerade mit seinem öffentlichen Agieren in der weltweiten Banken-Krisen hat Ackermann sich nicht als "zukunftspreiswürdig erwiesen".

Hupfauer fordert in seiner Erklärung  NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers auf, auf seine Ansprache anlässlich der Verleihung zu verzichten, um seine eigene Glaubwürdigkeit "als einer der vielleicht letzten christlich-sozialen Politiker in der Union nicht zu verlieren". Als Mitglied im Kuratorium sollte Ministerpräsident Rüttgers Einfluss darauf nehmen, die ganze Veranstaltung abzusagen.

Nach dem Selbstverständnis der "Initiative Forum Zukunft" wird jährlich "eine herausragende Persönlichkeit mit dem Zukunftspreis" geehrt, die sich um den Dialog mit Politikern, Entscheidern der Wirtschaft, Behörden und Persönlichkeiten unserer Gesellschaft verdient gemacht haben.

Die KAB tritt ein für die "Zukunft der Arbeit und der sozialen Sicherung". "Wir wollen gute Arbeit - menschlich, sozial und gerecht - und eine solidarische Absicherung der Lebensrisiken, damit alle Menschen ein gutes Leben führen können - hier in Deutschland und sogar weltweit.

Wir bilden Menschen in sozialen Fragen, um ihre Teilhabe und Teilnahme an Demokratie und Wirtschaft zu fördern," erklärte der KAB-Bundesvorsitzende Georg Hupfauer:  "Die Politik der Banken hat den Menschen weltweit das Vertrauen in die Zukunft genommen. Josef Ackermann für seine Art, den Dialog zur Zukunft zu führen, auch noch einen Preis zu geben, verhöhnt alle Steuerzahler, die die Politik der Grossbanken jetzt letzlich bezahlen müssen."

Ackermann habe sich als Chef der Deutschen Bank AG, so Hupfauer, durch seine öffentlichen Äußerungen aus der Verantwortung gestohlen. Zudem bringe der Bankmanager damit alle die Banken in Verruf, die das Rettungsangebot der Politik und damit der Steuerzahler, in Anspruch nehmen müssen. "Das ist kein Dialog für eine soziale Zukunft", betonte Hupfauer.