Junkermann nach zehnjähriger Amtszeit verabschiedet

 (DR)

Nach zehnjähriger Amtszeit ist die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, am Samstag in einem Festgottesdienst im Magdeburger Dom entpflichtet worden. Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister aus Hannover, würdigte Junkermann dabei als erste Landesbischöfin der 2009 gegründeten EKM. "Mutig und unerschrocken" habe sie sich den besonderen Herausforderungen in Mitteldeutschland gestellt, sagte Meister. Mit ihrem persönlichen Stil habe Junkermann ihren "Mund aufgetan für die Stummen und das Risiko, anzuecken und Widerspruch zu erregen, nicht gescheut." Sie sei eine "klare Stimme" für die Kirchen in den neuen Bundesländern gewesen und habe immer wieder an die besondere Situation dieser Kirchen und an ihre Geschichte erinnert, sagte Meister.

Als Impulsgeberin habe sie Initiativen für eine zukunftsfähige Kirche in einer Minderheitensituation gefördert und sich als Seelsorgerin für die Gemeinden der EKM und ihre Menschen engagiert. Als stellvertretende Leitende Bischöfin der VELKD von 2011 bis 2018 habe sie zudem nicht nur die Geschicke der VELKD mitgeprägt, sondern auch viel für das Miteinander von VELKD und UEK getan, so Meister. Kirchenpräsident Schad sagte zu Junkermann: "Du bist auf Deinem Lebens- und Berufsweg mit Deinen Charismen, Deinen Ideen und Fähigkeiten, selbst eine Gabe Gottes an seine Kirche und in seiner Kirche eine Gabe an uns alle geworden."

In ihrer Predigt sagte Junkermann, der Glaube an Gott gebe ihr Kraft und Hoffnung, und in diesem Dienst zu stehen, gebe ihrem Leben Sinn, "Sinn jenseits aller meiner Erfolge und meines Versagens". Dieser gemeinsame Dienst habe sie zehn Jahre vielfältig verbunden und werde weiter verbinden, wenn auch anders als bisher. Junkermann ist bis Ende August noch als Landesbischöfin im Dienst. Ab September wechselt sie an die Universität Leipzig, um einen Forschungsauftrag zur Geschichte der Kirche in der DDR zu übernehmen.

Die EKM entstand zum 1. Januar 2009 aus dem Zusammenschluss der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen mit der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Der mitteldeutschen Kirche gehören 700.000 evangelische Christen an, 450.000 davon in Thüringen und 240.000 in Sachsen-Anhalt. Die übrigen Mitglieder stellen Gemeinden in den Randgebieten von Brandenburg und Sachsen. (epd, 6.7.19)