Judentumsvertreter: "Extremer Rechtsruck in Europa ausgeblieben"

 (DR)

Nach der Europawahl sehen Vertreter des Judentums zunächst keine starke Fraktion von Parteien aus dem rechten Spektrum. Zugleich mahnen sie aber zu Wachsamkeit. Der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner (CER), Pinchas Goldschmidt, zeigte sich am Montag erleichtert darüber, "dass das Projekt Europa nicht abgewählt" worden sei. "Der befürchtete extreme Rechtsruck in Europa ist ausgeblieben, doch wir müssen wachsam gegen die Feinde Europas bleiben."

Anstrengungen zum Schutz der Religionsfreiheit, für Sicherheit und Toleranz müssten fortgeführt werden. "Jetzt geht es darum, mit einem breiten proeuropäischen Bündnis die Zukunft Europas so voran zu treiben, dass auch künftig Religionsfreiheit, Sicherheit und Toleranz garantiert werden können", erklärte der Moskauer Oberrabbiner.

"Hier sind genauso alle Bürgerinnen und Bürger Europas beim Einsatz für Demokratie, Freiheit und Pluralismus gefordert. So muss etwa der Kampf gegen Antisemitismus, Islamophobie und Xenophobie als Aufgabe für uns alle begriffen werden - daran wird sich Europa in den nächsten Jahren messen müssen", so Goldschmidt. (27.5.19)