Neuauflage der Friedensverpflichtung von Köln 2006
Die Religionsgemeinschaften erklärten, jeder Erniedrigung von Menschen und Art von Hetze entgegenzutreten. Zudem wollen sie sich für eine Erziehung zum Abbau von Vorurteilen einsetzen, hieß es weiter. Eine gleich lautende Friedensverpflichtung hatten im vergangenen Jahr auch die Religionsvertreter in Köln verabschiedet.
Die Generalsekretärin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), Barbara Rudolph, beklagte mit Blick auf die Hetzjagd Rechtsradikaler auf Inder in Mügeln, dass meist Gewalt die Schlagzeilen bestimme. Die evangelische Pfarrerin rief die Gläubigen aller Religionen am Sonntag in Bonn dazu auf, deutlich zu machen, dass die Mehrheit für ein friedliches Zusammenleben eintrete. In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, die in Bonn ansässig ist, sind fast alle christlichen Konfessionen zusammengeschlossen.
"Gewalt und Glauben passen nicht zusammen"
Haluk Yildiz, Sprecher des Rates der Muslime in Bonn, erinnerte an das gemeinsame jüdische, christliche und islamische Erbe im mittelalterlichen Spanien. Yildiz wies den Vorwurf zurück, der Islam toleriere Gewalt: "Das hat mit dem Islam nichts zu tun." Auch Rabbiner Joel Berger betonte, "Gewalt und Glauben passen nicht zusammen". Der Württemberger Landesrabbiner und ehemalige Bonner Jugendrabbiner wünschte sich eine Gesellschaft, die von Frieden, Respekt und Verständigung untereinander geprägt sei.
Die beteiligten christlichen, jüdischen und islamischen Organisationen aus Bonn machen bei der bundesweiten Aktion "Weißt du wer ich bin?" mit, die einem besseren Verständnis der Religionen dienen soll. Das 2005 bundesweit gestartete Projekt wird am kommenden Sonntag mit einem "Fest der Religionen" in Duisburg beendet.
Juden, Christen und Muslime unterzeichnen in Bonn Friedensverpflichtung der Religionen
Gemeinsam für Frieden
Vertreter von Judentum, Christentum und Islam in Bonn haben sich in einer Erklärung verpflichtet, für ein friedliches Zusammenleben und gegenseitigen Respekt einzutreten. "Als jüdische, christliche und muslimische Frauen und Männer erklären wir, dass Gewalt und Terror um Gottes Willen nicht sein dürfen", heißt es in dem Dokument, das am Wochenende vor dem alten Bonner Rathaus unterzeichnet wurde.
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