Im Jahr 324 konnten sich erstmals alle Christen von Rom in einem einzigen Gebäude zur Messfeier versammeln. Kaiser Konstantin ließ mit der Lateranbasilika die erste Kathedrale des Christentums bauen.
Päpste, Heilige und Gelehrte kamen zum Lateran
Die "Mutter aller Kirchen" ist Sitz des Bischofs von Rom, also des Papstes. Bis ins 14. Jahrhundert residierten die Päpste dort; erst seit dem Zwischenspiel in Avignon ist ihr Hauptsitz der Vatikan. Wenn die Bischöfe eines Landes ihren turnusgemäßen Rom-Besuch machen, feiern sie bis heute in der Regel in der Laterankirche ihren Abschlussgottesdienst.
Aber die Mauern der Basilika sahen nicht nur viele Päpste und Bischöfe, sondern auch Heilige, Gelehrte und Künstler. Franz von Assisi und Erasmus von Rotterdam besuchten die Kathedrale ebenso wie Caravaggio, Galileo Galilei und J. R. R. Tolkien. Komponist Wolfgang Amadeus Mozart soll die Kirche als Kind wenigstens besucht haben; ein Orgelkonzert gab 1707 Georg Friedrich Händel.
Wichtige Rolle der Musik zum Jubiläum
Im kommenden Jubiläumsjahr spielt die Musik eine hervorgehobene Rolle. Verschiedene Konzerte gibt der Chor des Bistums Rom in der Basilika, darunter auch mit eigens für diesen Anlass komponierten Stücken.
Wallfahrten sind geplant, und eine Tagungsreihe zur Geschichte der Kathedrale mit Zugang zu nicht-öffentlichen Bereichen des Bau-Komplexes. Weitere religiöse wie kulturelle Programmpunkte sollen im laufenden Festjahr bekanntgegeben werden.
Kommt der Papst auch?
Feierlich eröffnet wird das Jubiläum an diesem Donnerstag mit einer großen Messe. Der Vertreter des Papstes für das Bistum Rom, Kardinalvikar Angelo De Donatis, zelebriert das Pontifikalamt im "Zuhause der katholischen Kirche in Rom", wie er die Basilika nennt. In diesem Rahmen sollen die Feierlichkeiten auch am 9. November 2024 enden. Das Datum ist der vermutete Weihetag der Kathedrale; er wird in der katholischen Kirche weltweit seit Jahrhunderten als Festtag begangen.
Eine Teilnahme des Papstes am Jubiläumsprogramm ist bislang nicht bestätigt. Lediglich ein nicht öffentliches Treffen mit Priestern des Bistums im Januar ist geplant. Die Organisatoren hoffen auf die Anwesenheit von Franziskus bei der Abschlussmesse des Festjahres.
Bistum Rom
Das Bistum Rom nimmt eine Sonderstellung ein: Es ist der Sitz des jeweils amtierenden Papstes, der gleichzeitig immer der Bischof von Rom ist. Ein päpstlicher Vikar, der das Bistum Rom für den Papst verwaltet, ist erstmals unter Innozenz III. 1198 bezeugt. 1558 bestimmte Papst Paul IV., dass der Vikar jeweils ein Kardinal sein muss.
