Jesuitenpater über anhaltende Unruhen in Osttimor

"Es werden viele Häuser verbrannt"

Die Unruhen in Osttimor finden kein Ende - Medienberichten zufolge droht gar ein Bürgerkrieg. Staatspräsident Xanana Gusmão forderte die Aufständischen vergangene Woche auf, ihre Waffen an die multinationalen Truppen auszuhändigen. Die Aufständischen beharren jedoch auf ihrer Forderung nach dem Rücktritt von Regierungschef Mari Alkatiri.

 (DR)

Die Unruhen in Osttimor finden kein Ende - Medienberichten zufolge droht gar ein Bürgerkrieg. Staatspräsident Xanana Gusmão forderte die Aufständischen vergangene Woche auf, ihre Waffen an die multinationalen Truppen auszuhändigen. Die Aufständischen beharren jedoch auf ihrer Forderung nach dem Rücktritt von Regierungschef Mari Alkatiri. Dieser hatte im April 600 der insgesamt 1.400 Soldaten des kleinen Landes entlassen und damit die seit Wochen andauernden Unruhen ausgelöst.

UN rufen zu Spenden auf
Die Vereinten Nationen haben zu Spenden für die rund 130.000 Vertriebenen in der Region Timor-Leste aufgerufen. Humanitäre Hilfe sei unbedingt notwendig, um die Unruhen im Land zu beenden, so der Koordinator für humanitäre Angelegenheiten und Notfallhilfe, Jan Egeland. Die von der Gewalt vertriebenen Menschen bräuchten dringend Unterstützung. Man müsse für die von Unheil bedrohten sorgen, so der Koordinator. Ein Sprecher der Vereinten Nationen sagte, auch auf politischer Ebene würden die Bemühungen um eine Lösung der Krise unvermindert fortgesetzt.

Der Schweizer Jesuitenpater Ruedi Hofmann arbeitet in Dili. Er schätzt die Situation als sehr undurchsichtig ein und berichtet im Interview mit Radio Vatikan von brennenden Häusern und hunderten von Flüchtlingen, die er Nacht für Nacht aufnimmt: