Das Ausbleiben von US-Entwicklungsgeldern bedroht nach eigenen Angaben die Arbeit des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes. "Der plötzliche Hilfsstopp gefährdet das Überleben der Schwächsten", teilte die Jesuitenmission am Freitag in Nürnberg mit. Es gehe um mehr als finanzielle Hilfe, nämlich um den Schutz von Menschenwürde und Frieden.
Das Fehlen der Mittel bedroht nach Angaben des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes lebensrettende Programme für Geflüchtete in neun Ländern. "Es handelt sich dabei um einige der weltweit am stärksten gefährdeten und marginalisierten Menschen." Dort stelle man etwa medizinische Versorgung, Nahrungsmittelhilfe sowie Zugang zu Bildung zur Verfügung.
Ende Januar hatte die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump fast alle Auslandshilfen eingefroren. Viele Hilfsorganisationen hatten dies bereits kritisiert.
Kurzfristige Lösung zur Überbrückung
"Das Leben von mehr als 100.000 Geflüchteten wurde von einem Tag auf den anderen zum Stillstand gebracht", kritisierte der internationale Direktor der Hilfsorganisation in Rom, Michael Schöpf. Um die Finanzierungslücke für die nächsten beiden Monate zu schließen, habe man einen Spendenaufruf gestartet, in der Hoffnung, als vorübergehende Lösung 1,5 bis 2 Millionen US-Dollar aufzubringen.
"Gemeinsam mit unserem unglaublich engagierten Team auf der ganzen Welt werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um die betroffenen Programme aufrechtzuerhalten", so Schöpf. Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst engagiert sich nach eigenen Angaben in 58 Ländern für den Schutz, die Bildung und sowie die Integration vertriebener Menschen. Außerdem leiste er Nothilfe in Krisengebieten und helfe, Fluchtursachen zu minimieren, heißt es.