Jedoch leichter Anstieg in NRW

Januar-Arbeitslosigkeit so niedrig wie seit Jahren nicht mehr

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar aufgrund der milden Witterung auf den niedrigsten Stand in diesem Monat seit Jahren gesunken.

 (DR)

Wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte, nahm sie im Vergleich zum Dezember zwar um 239 000 auf 4,247 Millionen zu. Das waren jedoch rund 764 000 Menschen weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg von 9,6 auf 10,2 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren hatte die Zahl der Arbeitslosen im Januar gegenüber dem Vormonat durchschnittlich um rund 400 000 zugenommen. In NRW waren im Januar wieder mehr Menschen ohne Job, die Quote allerdings ist im Vergleich zum Vorjahr geringer.

Die gute Konjunktur habe im Bund den saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar gedämpft, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen sei auf hohem Niveau stabil geblieben und auch das vergleichsweise milde Wetter bis weit in den Januar hinein habe die Entwicklung günstig beeinflusst. Dieser Wert sei einer der günstigsten Januar-Werte der vergangenen Jahre.

NRW: Erhöhung, aber schwächer als im Vorjahr
Die Zahl der Arbeitslosen in Nordrhein-Westfalen ist im Januar im Vergleich zum Vormonat um drei Prozent auf 935 500 gestiegen. Gründe für diese Entwicklung seien der Kündigungstermin zum Jahresende und das Ende des Weihnachtsgeschäfts, teilte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Düsseldorf mit. Aufgrund des kräftigen Wirtschaftssaufschwungs in Verbindung mit dem milden Wetter in den ersten Januar-Wochen habe sich die Arbeitslosenzahl schwächer als in den Vorjahren erhöht, hieß es. Sie habe sich im Januar 2007 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,7 Prozent deutlich verringert.

Die Arbeitslosenquote sei im Januar 2007 von 10,2 Prozent Ende Dezember auf 10,5 Prozent angestiegen. Im Januar 2006 habe sie bei 12,3 Prozent gelegen. Insgesamt 25,6 Prozent aller Arbeitslosen seien über 50 Jahre alt.

Nach Angaben von Christiane Schönefeld, Chefin der Regionaldirektion NRW der BA, hat die Nachfrage nach Arbeitskräften im Januar wieder leicht angezogen. Über 43 000 neue Stellenangebote seien im Laufe des Monats gemeldet worden, 2300 mehr als im Dezember und 2830 mehr als vor einem Jahr. Ende Januar waren laut Schönefeld landesweit 116 100 Stellen zu besetzen, 45 Prozent mehr als im Januar 2006.

Einen steigenden Anteil an der Gesamtnachfrage verbuche die Zeitarbeitsbranche. Im vergangenen Jahr seien aus diesem Bereich etwa 29 Prozent der Gesamtnachfrage gekommen. Der Druck in der Wirtschaft, auf veränderte Bedarfslagen personell flexibel zu reagieren, zeige sich im steigenden Nachfrageanteil.