Jeder zehnte Deutsche boykottiert Fußball-WM

 (DR)

Elf Prozent der Deutschen wollen die Fußball-Weltmeisterschaft aufgrund der politischen Situation in Russland nicht verfolgen. Laut einer in Stuttgart vorgestellten repräsentativen Umfrage der Universität Hohenheim ist zudem jeder Siebte der Meinung, die deutsche Nationalmannschaft solle die WM-Spiele boykottieren, um auf Missstände aufmerksam zu machen.

Befragt wurden in den ersten drei Mai-Wochen 1.000 Frauen und Männer.

Politiker sollten nach Einschätzung der Befragten frühestens zu Viertelfinalspielen nach Russland reisen. Mehr als 62 Prozent halten Besuche der Vorrundenspiele für überflüssig, jeder Zweite Besuche des Achtelfinales. Einer Visite der Bundeskanzlerin beim Finale am 15. Juli in Moskau stimmen mehr als 60 Prozent zu.

Jeder Fünfte rechnet damit, dass sich die Fußball-WM langfristig positiv auf die wirtschaftliche Lage Russlands auswirken wird. Mehr als ein Viertel erwartet, dass das Großereignis die politischen Außenbeziehungen des Landes verbessert. Nach Ansicht fast der Hälfte der Männer und jeder dritten Frau hat sich das Image des Weltfußballbunds Fifa insbesondere wegen Korruptionsvorwürfen in den vergangenen Monaten verschlechtert. (epd/Stand 11.06.2018)