"Jeder Mensch braucht Aus-Zeiten und Kraftquellen", sagte die frühere EKD-Ratsvorsitzende am Sonntag in einem ZDF-Fernsehgottesdienst. Selbst Gott, so erzähle es die Bibel, habe am siebten Tag der Schöpfung geruht. Käßmann predigte an der Uferpromenade in Ahlbeck auf der Ostseeinsel Usedom.
Glück als Momentaufnahme
Eine Krankheit wie Burn-Out entstehe wenn Menschen keinen Rhythmus mehr fänden zwischen Schaffen und Ruhen und sich in einem Hamsterrad von beruflichen und familiären Pflichten fühlen. "Tage des Luftholens, der Sorglosigkeit tun unserer Seele gut." Jesu Ratschlag "Sorget nicht" an seine Jünger sei kein naives Wunschdenken gewesen, sagte die frühere hannoversche Landesbischöfin laut Predigttext. Es drücke die Gewissheit aus, dass Glück im Augenblick entstehe. "Glück ist kein Dauerhoch, sondern Momentaufnahme."
Das langfristigere Hochgefühl sei die Zufriedenheit. Diese stelle sich jedoch nicht ein, wenn man ständig mit der Vergangenheit hadere oder sich ununterbrochen um die Zukunft sorge.