Jede Ortschaft behält eine Kirche - das ist laut Bistum Würzburg das Ergebnis der Kategorisierung der 2.245 kirchlichen Immobilien in der Diözese. "Die gute Botschaft: Die Kirche bleibt im Dorf", sagte Jürgen Emmert, Leiter des Projekts Immobilienkategorisierung, laut Bistumsmitteilung vom Freitag. Etwa jede zehnte Kirche solle allerdings mittel- bis langfristig einer anderen Nutzung zugeführt werden. Knapp drei Jahre lang habe man den Gebäudebestand mit den finanziellen und personellen Ressourcen abgeglichen. 950 Kirchen seien dabei bewertet worden.
Die Gotteshäuser wurden in die Kategorien A bis E eingeordnet, wie es hieß. Die Stufen bewegen sich demnach zwischen Kirchen mit herausragender pastoraler Bedeutung etwa als Wallfahrtskirche oder mit besonderer historischer oder künstlerischer Bedeutung (A) sowie Kirchen, deren Gebäude eine neue Bestimmung bekommen soll (E). Bis Jahresende werde Bischof Franz Jung eine Verfahrensordnung erlassen, um den Umgang mit den kategorisierten Immobilien zu regeln, hieß es.
"641 Kirchen - und damit die große Mehrheit der Gotteshäuser, die klassischen Dorfkirchen - wurden mit C eingestuft", so das Bistum weiter. Das bedeute, dass es von der Diözese 50 Prozent Zuschuss für die Instandhaltung innen und außen gebe.
Verschiedene Zuschussregeln
24 Kirchen hätten die Kategorie A bekommen. Zuschüsse gebe es in diesem Rahmen für alle erdenklichen Innen- und Außenbaumaßnahmen, nicht nur für Instandhaltung, sondern auch für Sanierung und zum Beispiel für Maßnahmen zur Barrierefreiheit und Erweiterung. Ein Beispiel hierfür ist die Pfarrkirche Sankt Mauritius in Wiesentheid.
104 Kirchen hätten die B-Kategorie erhalten. "Als günstig gelegene Kirche einer Untergliederung beziehungsweise Pfarreiengemeinschaft erhalten sie bei Baumaßnahmen der Innen- und Außensanierung, energetischen Sanierung oder für die Barrierefreiheit 50 Prozent Zuschuss."
Orte mit weniger als 100 Katholiken
101 Kirchen stünden in Orten mit weniger als 100 Katholiken und hätten daher die Kategorie D erhalten. Sie könnten 70 Prozent Zuschuss für Maßnahmen zum Erhalt der Verkehrssicherheit bekommen, auch für den Innenbereich. Die 79 "E-Kirchen" erhielten Zuschüsse nur für Maßnahmen, die außen die Verkehrssicherheit gewährleisteten.
Nicht kategorisiert wurden laut Mitteilung 220 Kapellen. Für sie gebe es dennoch einen anteiligen Zuschuss für Notmaßnahmen, um Gefahren für Leib und Leben zu beseitigen oder um etwa Maßnahmen aufgrund staatlicher und behördlicher Auflagen zur Aufrechterhaltung des Betriebes nachzukommen.