Kirche ehrt katholische Unabhängigkeitskämpfer in Bangladesch

Jahrestag der Unabhängigkeit

Grund zur Erinnerung: Die katholische Kirche hat den 50. Jahrestag Bangladeschs als unabhängiger Staat mit der Ehrung von Katholiken begangen, die 1971 im Unabhängigkeitskrieg gegen Pakistan gekämpft hatten.

Statue der Maria mit Jesus vor der Holy Rosary Church in Dhaka / © Turjoy Chowdhury (KNA)
Statue der Maria mit Jesus vor der Holy Rosary Church in Dhaka / © Turjoy Chowdhury ( KNA )

Die Kirche habe bei einer Feier in Dhaka stellvertretend für die 419 offiziell anerkannten christlichen Guerillas 40 ehemalige Freiheitskämpfer mit Medaillen und Ehrenurkunden ausgezeichnet, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag.

Darüber hinaus seien 35 Vertreter von Geistlichen, Ordensleuten und Laien für ihre bedeutende Rolle während des Krieges geehrt worden. Diese Personen hätten Freiheitskämpfer als auch Flüchtlinge mit Unterkünften, Nahrung und medizinischer Versorgung unterstützt. Die Feier wurde von Dhakas neuem Erzbischof Bejoy D'Cruze geleitet.

Unter den zahlreichen Ehrengästen waren demnach auch Parlamentssprecherin Shirin Sharmin Chowdhury, Religionsminister Faridul Haq Khan sowie der ehemalige Erzbischof von Dhaka, Kardinal Patrick D'Rozario.

Überwiegend islamisches Land

Bangladesch ist ein überwiegend islamisches Land. Weniger als ein Prozent der rund 165 Millionen Einwohner sind Katholiken. Im November 2017 besuchte mit Papst Franziskus zum dritten Mal ein Oberhaupt der Katholischen Kirche Bangladesch. Während des Besuchs würdigte Franziskus die Millionen von Toten des Unabhängigkeitskriegs.

Nach der Teilung von Britisch Indien im Jahr 1947 in einen hinduistischen und islamischen Teil kam das mehrheitlich islamische Bengalen unter dem Namen "Ostpakistan" zu Pakistan. 1970/71 begingen die Machthaber in Pakistans Hauptstadt Islamabad im Kampf gegen die Separatistenbewegung in Ostpakistan einen Völkermord an den bengalischen Eliten, Unterstützern der Unabhängigkeitsbewegung sowie religiösen Minderheiten, mehr als eine Millionen Menschen flohen vor der Gewalt nach Indien.

Im Dezember 1971 griff Indien militärisch in den Krieg ein und führte eine Entscheidung zu Gunsten der Separatisten herbei. Am 16. Dezember 1971 erlangte Ostpakistan unter dem Namen Bangladesch auch völkerrechtlich die Unabhängigkeit.


Quelle:
KNA