Pontifikalamt im Kölner Dom

Jahresgedenken für Pater Werenfried van Straaten

DOMRADIO.DE übertrug im Internet-TV das 17. Jahrgedächtnis für Pater Werenfried van Straaten OPraem mit dem Erzbischof von Lwiw (Lemberg) in der Ukraine, Mieczysław Mokrzycki, aus dem Kölner Dom. Es sang der Kevelaerer Männer-Gesang-Verein unter der Leitung von Gerhard Löffler. An der Orgel: Gregor Loers.

Pater Werenfried van Straaten (KiN)
Pater Werenfried van Straaten / ( KiN )

Hinweis der Redaktion: Im Februar 2021 wurde bekannt, dass Pater Werenfried van Straaten versuchte Vergewaltigung vorgeworfen wird. Der vorliegende Inhalt auf DOMRADIO.DE wurde vor diesen Erkenntnissen veröffentlich. Aktuelle Informationen finden Sie hier: https://www.kirche-in-not.de/allgemein/aktuelles/informationen-zum-artikel-in-christ-und-welt/

Werenfried van Straaten wurde am 17. Januar 1913 in Mijdrecht bei Amsterdam (Niederlande) geboren. 1934 trat er in die flämische Prämonstratenserabtei Tongerlo (Belgien) ein. Pater Werenfried van Straaten löste 1947 eine riesige Hilfsaktion aus. Das Elend der in Baracken und Bunkern untergebrachten Heimatvertriebenen und Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten hatte Pater Werenfried 1947 zutiefst berührt und aufgerüttelt. In der Weihnachtsausgabe der Zeitschrift seiner Abtei schrieb er einen Artikel mit dem Titel „Frieden auf Erden? – Kein Platz in der Herberge“. Der 34-Jährige bat darin um Hilfe für die 14 Millionen aus dem Osten vertriebenen Deutschen, von denen sechs Millionen Katholiken waren.

Es erschreckte ihn nicht, dass er in Belgien zunächst auf heftige Ablehnung stieß. Hatten doch gerade die Menschen besonders schwer unter der deutschen Besatzung gelitten. Sein apostolisches Feuer erreichte jedoch, dass seine Zuhörer nicht mehr „die Deutschen“ sahen, sondern den leidenden Mitmenschen in Not und Elend, hinter dem sich Christus selbst verbirgt. 

Das erste, was Pater Werenfried von den belgischen Bauern erbettelte, war Speck, da er damit zumindest den größten Hunger der Vertriebenen lindern konnte. Außerdem hatte er schnell erkannt, dass Bauern eher Lebensmittel als Geld im Hause hatten und auch bereit waren, davon etwas abzugeben. Es wurde soviel Speck gesammelt, dass Pater Werenfried bald seinen Spitznamen „Speckpater“ erhielt.

Die ausgelöste Hilfswelle der Flamen begründete das Hilfswerk „Ostpriesterhilfe“. In der Folgezeit entstand das weltweit tätige Werk KIRCHE IN NOT, das heute jährlich über 100 Millionen Euro Hilfsgelder an die Kirche in über 140 Länder verteilt. Werendfried van Straaten starb am 31. Januar 2003.

Quelle: https://www.kirche-in-not.de/kirche-in-not/gruender/


Innenansicht des Kölner Doms / © Harald Oppitz (KNA)
Innenansicht des Kölner Doms / © Harald Oppitz ( KNA )