Jahresbericht 2016 zur Rauschgiftkriminalität vorgestellt

 (DR)

Im vergangenen Jahr starben bundesweit 1333 Menschen, weil sie illegale Substanzen wie Heroin, Kokain oder Crack konsumierten. Das waren neun Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der registrierten Drogendelikte wie etwa Handel und Beschaffungskriminalität stieg um sieben Prozent auf 302 592 Fälle. Das geht aus dem Jahresbericht 2016 zur Rauschgiftkriminalität hervor, den die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) und der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, in Berlin vorstellten.

2015 war die Zahl der Drogentoten um 18,8 Prozent auf 1226 gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es 1032 Drogentote gewesen, davor noch 1002. Bis 2012 war die Opferzahl zurückgegangen. Ähnlich wie im Vorjahr waren 84 Prozent der Drogentoten männlich. Der Altersschnitt lag bei knapp über 38 Jahren. Die meisten Opfer sind auf den Konsum von Opioiden und Opiaten wie Heroin zurückzuführen. Die Behörden registrierten im vergangenen Jahr auch 98 Todesfälle durch sogenannte Legal Highs - fast dreimal so viele wie im Jahr davor.

Im vergangenen Jahr stellte das BKA 330 Kilogramm Heroin sicher, 57 Prozent mehr als 2015. Dagegen ging die sichergestellte Menge von Kokain um 40 Prozent auf 1,9 Tonnen zurück. Nach Angaben des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) sind die Anbauflächen für Heroin in Afghanistan, für Kokain in Kolumbien und für Marihuana in Albanien gewachsen. (dpa/Stand 08.05.2017)