Der Dezember ist in Deutschland beliebter Heiratsmonat

Ja-Wort zum Jahresausklang

Satte zwölf Monate haben heiratswillige Paare in Deutschland zur Auswahl, um sich das Ja-Wort zu geben. Viele entscheiden sich dabei für den Dezember. Die Gründe dafür könnten bei manchem Paar allerdings wenig romantischer Natur sein.

Viele Paare "trauen" sich im Dezember / © KirylV (shutterstock)
Viele Paare "trauen" sich im Dezember / © KirylV ( shutterstock )

Der Dezember ist in Deutschland ein beliebter Heiratsmonat - insbesondere im Westen der Republik. In 16 Städten und Landkreisen, darunter München, Stuttgart, Bonn, Aachen und Münster, war er 2017 sogar der Monat mit den meisten Trauungen, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Gut 69 Prozent der Paare lassen sich demnach von Mai bis Oktober trauen, die restlichen 31 Prozent verteilen sich auf die Monate von November bis April.

Bei der Beliebtheit des Heiratsmonats Dezember zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. In den ostdeutschen Flächenländern lasse sich nur jedes 18. Paar im letzten Monat des Jahres trauen, in Westdeutschland sei es hingegen jedes 10.

Ökonomische Vorteile

Diese Beliebtheit des Dezembers erkläre sich nicht nur mit regionalen Vorlieben für bestimmte Monate, sondern auch ökonomisch: Wenn sich ein Paar bis zum 31. Dezember traut, gilt es steuerrechtlich für das gesamte Jahr als verheiratet. Und vom Ehegattensplitting in der Steuererklärung könnten insbesondere Paare mit großen Gehaltsunterschieden finanziell profitieren.

"Weil die Erwerbstätigkeit von Frauen in Ostdeutschland höher ist als im Westen, sind die Unterschiede beim Einkommen zwischen den Partnern meist nicht so groß", erläuterte BiB-Experte Sebastian Klüsener.

Dadurch bestünden geringere Anreize, durch eine Heirat den Anspruch auf das Ehegattensplitting zu haben. In Westdeutschland seien die Einkommensdifferenzen tendenziell größer. So spiegelten sich in den Zahlen Ost-West-Unterschiede in der ökonomischen Gleichstellung wider.


Quelle:
KNA