Ja - was ist denn da?

Faustdick hinter den Ohren

Kennen Sie auch jemanden, der oder die es "faustdick hinter den Ohren hat"? Und wenn ja, was ist denn das, was da hinter den Ohren hockt?

Faustdick hinter den Ohren / © Ralf Hirschberger (dpa)
Faustdick hinter den Ohren / © Ralf Hirschberger ( dpa )

Das ist der Schalk, der da hockt. Ein Gnom oder Dämon, der von dem Menschen, der ihn sich eingefangen hat, nicht gesehen werden kann, ihn aber zu listigem Verhalten oder groben Späßen antreibt. In der Lutherbibel kommt der Schalk auch vor. In dieser Übersetzung werden mit dem Schalk alle schlechten oder bösen Verhaltensweisen personifiziert. Ursprünglich war der Schalk also eine durchaus finstere Gestalt.

Wie der Schalk hinter die Ohren kommt

Es hat etwas mit unserer Kopfform zu tun. Wenn wir uns jetzt mal so hinters Ohr fassen und mit den Fingern an der Ohrkante entlang fahren, fühlen wir eine Wulst. Und wenn die besonders dick ist - dann sitzt da der Schalk drin. So der Aberglaube. Wer auf diese Idee gekommen ist, weiß keiner so genau.

Verirrte Wissenschaft

Im 18. Jahrhundert hat dann der Mediziner Franz Joseph Gall sozusagen eine "wissenschaftliche" Begründung nachgeliefert – Mit der Phrenologie, der "Schädellehre". Gall hat großen Wülsten hinterm Ohr einen, sagen wir mal, schwierigen Charakter zugeordnet. Angeblich sollen daraufhin die Leute in Galls Zeiten beim Anbandeln verstohlen versucht haben, diese Ohr-Wülste zu begutachten. Ist aber natürlich alles Blödsinn.


Walpurgisnacht in Berlin Wedding / © Hannibal (dpa)
Walpurgisnacht in Berlin Wedding / © Hannibal ( dpa )