Italien gibt Signal zur Übernahme von Migranten der "Ocean Viking"

 (DR)

Italien hat die 180 Migranten auf dem privaten Rettungsschiff "Ocean Viking" auf das Coronavirus testen lassen und plant ihre Übernahme auf ein Quarantäneschiff. Der Wechsel der aus Seenot Geretteten auf die "Moby Zaza" sei für den 6. Juli vorgesehen, hieß es am 4. Juli von Quellen im Innenministerium in Rom. Das tagelange Tauziehen der Helfer von SOS Méditerranée mit den Behörden dauerte trotzdem am 5. Juli erst noch an: Die Schiffsbetreiber mussten bis zum späten Nachmittag auf Informationen warten. Dann bekam das Schiff die Anweisung, nach Porto Empedocle auf Sizilien zu laufen.

In dem Hafen des Ortes bei Agrigent liegt auch das italienische Quarantäneschiff "Moby Zaza". Es herrsche "Erleichterung auf der Ocean Viking", schrieb eine Sprecherin von SOS Méditerranée in Deutschland. Die Lage auf der "Ocean Viking", die sich vor Sizilien befand, hatte sich Anfang Juli zugespitzt. Die Betreiber berichteten von einem Hungerstreik unter den Geflüchteten und von mehreren Suizidversuchen. Die "Ocean Viking" hatte den Notstand an Bord ausgerufen. Bis dahin waren mehrere Bitten um Zuweisung eines sicheren Hafens in Malta und Italien ohne Erfolg geblieben.

(Quelle: dpa, 05.07.2020)