Israel will Angriffe auf Christen aufklären

Hass-Graffiti und mehr

Israels Staatspräsident Schimon Peres will nach den jüngsten Übergriffen auf Christen die Ermittlungen vorantreiben. Man nehme die Vorfälle sehr ernst, heißt es aus dem Präsidentenbüro. Der höchste Beauftragte für die christlichen Heiligen Stätten, Franziskanerkustos Pierbattista Pizzaballa, hatte sich zuvor mit einem Schreiben an Peres gewandt und um Hilfe gebeten.

Kustos Pierbattista Pizzaballa (KNA)
Kustos Pierbattista Pizzaballa / ( KNA )

Religionsfreiheit gehöre zu den wesentlichen Werten des Landes, betonte eine Sprecherin des Präsidentenbüros. Man habe Kontakt zu den ermittelnden Behörden sowie zum Innenministerium und weiteren Stellen aufgenommen, um sich ein Bild von der aktuellen Lage zu machen.



Pizzaballa: Rote Linie ist überschritten

In seinem Schreiben hatte Pizzaballa Peres aufgefordert, sich bei den zuständigen Behörden dafür einzusetzen, dass diese Übergriffe auf Kirchen und Klöster verhindern. Die schockierenden Botschaften verletzten die einheimischen Christen und christliche Pilger in Israel, so der hohe Kirchenvertreter. Mit den jüngsten Vorfällen sei eine rote Linie überschritten worden. Der Jerusalemer Weihbischof William Schomali forderte im Gespräch mit der Tageszeitung "Jerusalem Post" ein langfristiges Bildungsprogramm für mehr Respekt und religiöse Koexistenz.



In den vergangenen Wochen waren in Jerusalem wiederholt christliche Stätten mit Hass-Graffiti beschmiert worden. Unter anderem waren Drohungen wie "Tod dem Christentum" und "Wir werden euch kreuzigen" zu lesen. Möglicherweise stehen die Taten in Zusammenhang mit Maßnahmen der israelischen Regierung gegen illegale Siedlungen im Westjordanland. Darauf deuteten Graffiti mit dem von radikalen Siedlern benutzten Ausdruck "Price Tag" (Preisschild).