Israel reagiert auf Terroranschlag mit Luftangriffen

Eskalation zu befürchten

Wenige Stunden nach dem Terroranschlag in Jerusalem haben israelische Kampfflugzeuge in der Nacht Ziele im Gazastreifen angegriffen. Es wurden mehrere Einrichtungen militanter Palästinenser attackiert. Im Interview mit dem Kölner Domradio analysiert Felix Dane, Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Ramallah, die derzeitige explosive Lage im Gazastreifen.

 (DR)

Ein Armeesprecher dem Onlinedienst Ynetnews bestätigte unter Berufung auf palästinensische Angaben, zwei Ausbildungslager in der Nähe von Gaza-Stadt und ein Schmugglertunnel bei Rafah im Süden des Palästinensergebiets an der Grenze zu Ägypten seien beschossen worden. Über mögliche Opfer ist noch nichts bekannt.



Dane betont,  dass die Eskalation in Gaza sich bereits seit Monaten abzeichnete, diese durch die Umbrüche im Nahen Osten jedoch medial kaum beachtet wurde. Einen neuen Krieg, wie ihn einige israelische Regierungspolitiker bereits vorhersagen, scheint zwar (noch) nicht anzustehen, doch ist eine weitere Eskalation wahrscheinlich.



Innere Krise

Genauso gefährlich für die Hamas, so Dane, seien die Entwicklungen in Gaza selbst, wo es verstärkt regierungskritische Demonstrationen gibt. Diese sind im Umfang weitaus größer als ähnliche Proteste im Westjordanland. Daher könnten die neuerlichen Raketen- und Mörserangriffe auch als Ablenkung von innenpolitischen Problemen zu verstehen seien.



Die Hoffnung auf eine Lockerung der Blockade des Gazastreifens wird durch die Entwicklungen in Ägypten gefördert, auch wenn Dane betont, dass jedes neue Regime in Kairo sich auch weiterhin mit Israel absprechen wird.