Islamverband Ditib darf weiter Religionsunterricht gestalten

Will interreligiösen Dialog stärken

Der umstrittene deutsch-türkische Moscheeverband Ditib darf in NRW weiter den islamischen Religionsunterricht mitgestalten. Der Landesverband habe das Existenzrecht Israels bekräftigt und sich gegen Antisemitismus ausgesprochen.

Der Innenraum der Ditib-Merkez-Moschee in Duisburg / © Marcel Kusch (dpa)
Der Innenraum der Ditib-Merkez-Moschee in Duisburg / © Marcel Kusch ( dpa )

Das teilte die Landesregierung am Freitag in Düsseldorf mit. Sie hatte eine solche Erklärung für notwendig gehalten, nachdem Ditib-nahe türkische Würdenträger sich israelfeindlich geäußert hatten.

Weil die muslimischen Verbände nicht als Religionsgemeinschaften anerkannt sind, bestimmt in NRW ersatzweise eine Kommission über die Inhalte des islamischen Religionsunterrichts. In ihr sind ein halbes Dutzend muslimische Verbände vertreten, darunter auch die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib).

Unantastbarkeit der Menschenwürde

Alle beteiligten Verbände inklusive der Ditib hatten bereits am 16. Oktober gemeinsam mit der Landesregierung den Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober verurteilt. In der nun abgegebenen Zusatzerklärung, bekräftige die Ditib ihren ungeteilten und unbeschränkten Respekt vor der Unantastbarkeit der Menschenwürde, der Gestaltung der Grundrechte, der Toleranz gegenüber anderen Kulturen, Religionen und Weltanschauungen sowie dem Verbot jeglicher Diskriminierung. 

Sie wolle die interreligiöse Arbeit an Schulen stärken. Schulen seien ein Ort der Offenheit und der Toleranz. Der Chef der Düsseldorfer Staatskanzlei, Nathanael Liminski (CDU), begrüßte das Papier. "Die Erklärung des Landesverbands Ditib NRW und das ausdrückliche Bekenntnis zum Existenzrecht Israels schaffen die notwendige Grundlage für die weitere Zusammenarbeit beim Islamischen Religionsunterricht."

Islamverband Ditib

Zur Türkisch-Islamischen Union (Ditib) gehören bundesweit mehr als 900 Ortsgemeinden. Die größte islamische Organisation in Deutschland vertritt nach eigenen Angaben über 70 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime. Gegründet wurde der Dachverband, der in Köln sitzt, 1984 als eingetragener Verein.

Logo der Ditib in Stuttgart / © Marijan Murat (dpa)
Logo der Ditib in Stuttgart / © Marijan Murat ( dpa )

 

Quelle:
KNA