Islamische Theologie in Deutschland

 (DR)

Das Fach Islamische Theologie in Deutschland umfasst derzeit sechs von der Bundesregierung und den jeweiligen Bundesländern geförderte Standorte: an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Frankfurt am Main/Gießen, Münster, Osnabrück, Tübingen und Paderborn. In Berlin startet zum Wintersemester 2019/20 an der Humboldt-Universität (HU) das Institut für Islamische Theologie (BIT).

Der islamische Theologe Mouhanad Khorchide sieht den Islam beim Thema Religionsfreiheit in der Pflicht. Der interreligiösen Erklärung, die Papst Franziskus und der ägyptische Großimam Ahmad Mohammad al-Tayyip vergangene Woche in Abu Dhabi unterzeichneten, müssten "praktische Schritte" folgen, sagte Khorchide in einem Interview der Kooperationsredaktion der österreichischen Kirchenzeitungen (Donnerstag). "Sind wir auch bereit, manche Positionen zu hinterfragen, womöglich zu verwerfen?", fragte Khorchide mit Blick auf seine eigene Religion.

Der Islamwissenschaftler ist Professor für islamische Religionspädagogik am Centrum für Religiöse Studien und Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster. In Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, hatte er am 4. Februar an einer interreligiösen Konferenz teilgenommen, vor der auch Papst Franziskus sprach. Zusammen mit dem Großimam unterzeichnete er dort die Erklärung zum Thema "Menschliche Brüderlichkeit". Das Dokument, das unter anderem die Achtung vor der Religionsfreiheit betont, gilt als historischer Schritt für den christlich-islamischen Dialog. (KNA)