Isaf übernimmt Kommando

Rückzug der USA aus Süd-Afghanistan

Die Nato hat am Montag mit ihrer Internationalen Schutztruppe Isaf das Kommando über die unruhigen südlichen Regionen Afghanistans übernommen. Bisher waren dort Koalitionstruppen unter Führung der USA im Einsatz, jetzt  übernehmen 8.000 Soldaten aus Großbritannien, Kanada und den Niederlanden das Kommando im Süden Afghanistans.

 (DR)

Die Nato hat am Montag mit ihrer Internationalen Schutztruppe Isaf das Kommando über die unruhigen südlichen Regionen Afghanistans übernommen. Bisher waren dort Koalitionstruppen unter Führung der USA im Einsatz, jetzt  übernehmen 8.000 Soldaten aus Großbritannien, Kanada und den Niederlanden das Kommando im Süden Afghanistans. Deutsche Soldaten sind weiterhin nur im Norden stationiert.
Sicherheitslage dramatisch verchlechtert
Die Sicherheitslage in Südafghanistan hat sich seit dem Sturz der Taliban 2001 stetig verschlechtert und ist zur Zeit auf einem Tiefpunkt angelangt. Auch Mitarbeiter von Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) werden immer häufiger Opfer von Anschlägen. Ziel der Terroristen ist es, die Demokratisierung Afghanistans zu verhindern.
Der afghanische Präsident Karsei hatte den Westen vor einer Eskalation der Gewalt gewarnt. Schon seit Jahresbeginn berichtet er von verstärkten Waffenlieferungen aus Pakistan und von immer neuen Kämpfern, die von dort ins Land kämen. Hamid Karsai fordert seit langem eine andere Strategie, die auf mehr Unterstützung bei der Ausbildung und Ausstattung von Polizei und Armee des Landes setzt und weniger auf ausländische Soldaten. Die zahlreichen Toten, die der Kampf gegen den Terror in seinem Land fordert, setzen Karsei innenpolitisch stark unter Druck.
Afghanistanexperte Professor Dr. Michael Broska, Wissenschaftlicher Direktor des Institutes für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg, zu aktuellen Situation in Afghanistan.