Interreligiöse Erklärung zum Klimawandel übergeben

Warnung vor "Hölle auf Erden"

Vertreter verschiedener Religionen fordern in einer gemeinsamen Erklärung Politiker zu einem entschiedenen Handeln gegen den Klimawandel auf. Bei einer derzeit tagenden Konferenz zum Thema in Bangkok übergaben sie dem Generalsekretär des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, am Mittwoch eine "Interreligiöse Deklaration zum Klimawandel".

 (DR)

Darin fordern sie die Mächtigen auf, «starke, bindende, auf wissenschaftlichen Fakten basierende Zielgrößen zur Reduzierung der Treibhausgase zu beschließen». Die Erklärung ist von Hindus, Christen, Buddhisten, Sikhs, Muslimen und Buddhisten verfasst. De Boer begrüßte die Einmischung in die Klimadebatte. Religionen seien «die Bewahrer der Schöpfung».

Der katholische Priester Dan Aigbona aus Bangkok bezog sich in seiner Stellungnahme auf das Buch Genesis und mahnte, die Erde und die Schöpfung für die künftigen Generationen zu bewahren. Mufti U Myint Thein aus Birma erläuterte, durch den unverantwortlichen Umgang mit der Welt habe die Menschheit eine «Hölle auf Erden» geschaffen.

Amarjit Kaur Doowa nannte im Namen der Sikhs die Profitgier als Ursache des Klimawandels, unter dem die Menschen in den Entwicklungsländern am meisten leiden müssten. Für die Buddhisten forderte der Mönch Phra Pipitsutatorn von der Buddhistischen Universität im thailändischen Chiang Mai, jeden einzelnen darüber aufzuklären, was er tun könne, um den Anstieg der Treibhausgase zu verringern. Pandit Vidyadhar Shukla-Bhram, der höchste Priester der Hindus in Thailand, verurteilte einen sorglosen Umgang der Menschen mit der Natur.

Die Konferenz in Bangkok bereitet den UN-Gipfel im Dezember in Kopenhagen vor. Dazu sind mehr als 2.500 Regierungsvertreter, Wissenschaftler sowie Vertreter von Entwicklungshilfe- und Umweltorganisationen nach Thailand gekommen.