Internationale Grüne Woche endet und zieht positive Bilanz

14 Tonnen Lebensmittel für "Berliner Tafel"

Rund 14 Tonnen Lebensmittel für Bedürftige und damit fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr hat die "Berliner Tafel" auf der am Sonntag zu Ende gegangenen Internationalen Grünen Woche in Berlin gesammelt. Seit 19. Januar waren jeden Abend im Durchschnitt rund 50 Ehrenamtliche im Einsatz, um in den Messehallen überschüssige Nahrungsmittel abzuholen. - Auch Vertreter aus Landwirtschaft und Ernährungsindustrie zeigten sich zufrieden.

 (DR)


Lebensmittelspenden an 20 bis 40 soziale Einrichtungen
Die Aktion sei von den Standbetreibern aus dem In- und Ausland mit großer Hilfsbereitschaft unterstützt worden, sagte die Vereinsvorsitzende Sabine Werth dem epd. Es war der zehnte Einsatz der "Berliner Tafel" auf der weltweit größten Agrar-Messe. Insgesamt waren mehr als 1.600 Aussteller aus 56 Ländern mit ihren Produkten dort vertreten. Ihre Lebensmittelspenden wurden in der Regel noch am selben Abend an 20 bis 40 soziale Einrichtungen in Berlin und in Brandenburg verteilt.

Grund für die enorme Zunahme an Lebensmittelspenden von jeweils zehn Tonnen in den beiden Vorjahren auf jetzt rund 14 Tonnen seien die zurück gegangenen Umsätze der Händler auf der "Grünen Woche" gewesen. Die Menschen hätten einfach weniger konsumiert, unterstrich Werth. Zum Abschluss der Messe "Fruit Logistica", die 14 Tage nach der "Grünen Woche" stattfindet, sollen noch einmal mehr als 300 Helfer mit 15 Transportern tonnenweise Obst und Gemüse einsammeln.

Die Berliner Tafel wurde 1993 als erste ihrer Art in Deutschland gegründet und finanziert sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Ehrenamtliche Helfer sammeln jährlich über 2.000 Tonnen noch verwertbare Lebensmittel aus Supermärkten und Restaurants ein. Daneben betreibt der Verein zwei Kinderrestaurants und koordiniert Lebensmittel-Ausgabestellen für bedürftige Familien in mittlerweile 42 Kirchengemeinden.

Mehr Besucher und Abschlüsse in Milliardenhöhe
Die Internationale Grüne Woche hat auch in diesem Jahr ihre Stellung als weltgrößte Leistungsschau der Landwirtschaft und Ernährungsindustrie behauptet. Während der zehn Messetage wurden Handelsvereinbarungen in Milliardenhöhe unterzeichnet, wie die Veranstalter mitteilten. Am Sonntagvormittag begrüßten die Schau einen 38-jähriger Berufsschullehrer aus Sachsen als 400 000. Besucher. Bis zum Abschluss am Abend wurden rund 430 000 Gäste erwartet, etwa sechs Prozent mehr als im Vorjahr.

Für den Präsidenten des Deutschen Bauernverbands, Gerd Sonnleitner, hat sich die Grüne Woche zum "Weltagrargipfel" entwickelt. Die zuversichtliche Stimmung in der Landwirtschaft habe sich voll auf die Messe übertragen, sagte er.

Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) erklärte, die Grüne Woche habe sich einmal mehr als Spiegelbild der Warenvielfalt aus den Regionen aller europäischen Länder gezeigt. Die Land- und Ernährungswirtschaft sei wieder optimistisch und investiere.

Das nächste Jahr schon wieder im Blick
Nach Darstellung eines Messesprechers summierten sich die Ausgaben der Verbraucher auf der Messe wie im Vorjahr auf rund 40 Millionen Euro. Für den Verzehr von Speisen und Getränken (26 Euro) sowie die Bestellung von Waren (62 Euro) gaben die Besucher den Angaben zufolge in diesem Jahr pro Kopf 88 Euro aus. Im vergangenen Jahr waren es allerdings noch 99 Euro.

Mit 1600 Ausstellern aus 56 Ländern verzeichnete die Grüne Woche 2007 eine der höchsten Beteiligungen ihrer 81-jährigen Geschichte. Im Mittelpunkt der Messe sowie der mehr als 250 begleitenden Konferenzen standen laut Veranstalter die Themen Bioenergie, nachwachsende Rohstoffe und gesunde Ernährung. Die nächste Grüne Woche findet vom 18. bis 27. Januar 2008 statt.