Interaktiver Besuch in der Kölner Domschatzkammer

Hochaufgelöste Einblicke

Die Schatzkammer des Kölner Dom kann jetzt auch virtuell besucht werden. Mit einer besonderen Aufnahmetechnik seien liturgische Geräte und Gewänder, Bischofsinsignien und Monstranzen festgehalten worden, erklärte Domprobst Norbert Feldhoff am Montag in Köln. Diese Technik ermögliche 360-Grad-Rundumblicke und hochaufgelöste Einblicke in die kostbaren Details durch Zoom-Funktionen.

 (DR)

"Wenn man den Rundgang im Internet sieht, glaubt man direkt vor Ort zu sein", wirbt der Domprobst für einen virtuellen Besuch der Schatzkammer. Der optische Rundgang über drei Etagen wird ergänzt durch Textinformationen zu den ausgewählten Objekten.



Schon seit dem neunten Jahrhundert ist für den Kölner Dom ein kostbarer Kirchenschatz bezeugt. Zunächst wurde er in der bereits

1212 erwähnten "Goldenen Kammer" aufbewahrt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er in Räumen des nördlichen Querhauses erstmals museal ausgestellt. Seit Herbst 2000 ist er in den ausgebauten historischen Kellergewölben des 13. Jahrhunderts mit Resten der römischen Stadtmauer sowie Säulen vom Vorgängerbau an der Nordseite des Domes in einer Neupräsentation zu sehen.



Petrusstab und die Petrusketten

Auf einer Ausstellungsfläche von rund 500 Quadratmetern werden kostbare Reliquiare, liturgische Geräte und Gewänder sowie Insignien der Erzbischöfe und Domgeistlichen vom vierten bis zum 20. Jahrhundert, mittelalterliche Skulpturen und fränkische Grabfunde ausgestellt.



Zu den bedeutendsten Stücken des Domschatzes zählen der Petrusstab und die Petrusketten. Bis zur Übertragung der Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln im Jahr 1164 waren sie die Hauptreliquien des Domes. Aus der umfangreichen Sammlung barocker Altargeräte und Messgewänder ragt der Ornat des Kölner Erzbischofs Clemens August von Wittelsbach hervor, den er zur Krönung seines Bruders Kaiser Karl VII. 1742 in Paris in Auftrag gab.